Vettel-Fiasko ein Drama in drei Akten
„Es war der Wurm drin, von vorne bis hinten“
IMOLA - Sebastian Vettels Worte klangen wie Hohn, vielleicht weil er davon einfach selbst zu viel hatte ertragen müssen. Eine Stop-and-Go-Strafe - einer der vielen Tiefschläge in Imola - sei der Rennleitung zu spät eingefallen, so der viermalige Weltmeister. „Vielleicht war der Filter in der Kaffeemaschine voll und es hat deshalb so lange gedauert“, spottete Vettel nach dem nächsten Formel-1-Fiasko.
Anlass zur Häme hatten er und sein Aston-Martin-Team allerdings selbst genug geliefert. Vettels zweites Rennen für die Briten beim Großen Preis der EmiliaRomagna war ein weiterer Reinfall. Hatte der Deutsche beim Auftakt in Bahrain noch mit unnötigen
Formel 1
Fahrfehlern von sich reden gemacht, war der frühere Ferrari-Star bei seiner Rückkehr nach Italien vom Pech verfolgt. „Es war nicht viel Positives für uns dabei“, sagte Vettel.
Das Technik-Drama in drei Akten nahm schon vor dem Erlöschen
der Ampeln seinen Lauf. Auf dem Weg in die Startaufstellung wurden die Bremsen zu heiß, ein Feuer beschädigte die Ummantelung. Mechaniker machten den Boliden eiligst renntauglich. Ein Start aus der Box und die Stopand-Go-Strafe waren jedoch unumgänglich. Das Aussprechen der Sanktion allerdings wirkte wie so vieles im von Max Verstappen (Red Bull) gewonnenen zweiten Saisonrennen chaotisch.
Erst kurz nach Vettels Stopp beorderte die Rennleitung den Heppenheimer in die Boxengasse. Vettel monierte, dass die Strafe schon vor dem Start klar gewesen sei: „Dadurch sind die Reifen noch kälter geworden.“Dass er am Ende eines gebrauchten Tages den Wagen mit einem Getriebeschaden abstellen musste, passte ins Bild: „Es war der Wurm drin, von vorne bis hinten.“Das lässt sich grundsätzlich über Vettels bisherige Zeit bei Aston Martin sagen.