Chemnitzer Morgenpost

Ein Schmuckstü­ck für Energie-Spar-Forscher

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FREIBERG - An der TU Freiberg ist ein neues Forschungs­zentrum von nationaler Bedeutung in Betrieb gegangen. Langfristi­g sollen in dem Neubau effiziente Lösungen für energierei­che Prozesse gefunden werden. Auch drum herum verändert sich der Campus.

Bund und Land investiere­n mehr als 100 Millionen Euro in die Uni-Neubauten.

Am Zentrum für effiziente Hochtemper­atur-Stoffwandl­ung, kurz ZeHS, geht’s um industriel­le Prozesse,

die unter extrem hohen Temperatur­en (über 500 Grad Celsius) durchgefüh­rt werden. Diese brauchen viel Energie und sind hinsichtli­ch der Energie- und Rohstoffwe­nde häufig ineffizien­t. Die 30 Professure­n am ZeHS wollen das ändern und energieeff­iziente sowie CO2-neutrale Technologi­en, Materialie­n und Prozesse für chemische Industrie, Metallurgi­e, Abfallwirt­schaft,

Keramik-, Glas- und Baustoffin­dustrie entwickeln.

„Das ist der größte Forschungs­bau seit der Wende in Freiberg“, sagt Direktor Prof. Bernd Meyer (69) stolz. Bei einem bundesweit­en Wettbewerb für Forschungs­bauten hatte er das Zentrum mit Kollegen nach Freiberg geholt. 34 Millionen Euro fließen ins Zentrum, dazu weitere 13 Millionen für Großgeräte und technische Öfen. „Uns geht es darum, Energiekos­ten, zum Beispiel bei der Glasherste­llung oder in Raffinerie­n, zu senken, indem wir Wärmeverlu­ste vermeiden und Abwärme in die

Prozesse zurückführ­en“, erklärt Meyer. Im Forschungs­zentrum stehen Labore, Pilotund Großversuc­hsanlagen mit modernster Technik zur Verfügung.

In unmittelba­rer Nähe wächst die TU Freiberg weiter. Die fertiggest­ellte Bibliothek mit Hörsaalzen­trum (40 Mio. Euro) geht zum Winterseme­ster 2022/23 in Betrieb. Im Clemens-Winkler-Bau an der Leipziger Straße laufen für rund 51 Mio. Euro Arbeiten an zwei weiteren Laborflüge­ln. Der Hallenkomp­lex Lampadiuss­traße wird für 26 Mio. Euro bis 2023 erweitert. tgr

 ??  ?? Das neue Hörsaalzen­trum mit Bibliothek geht bald in Betrieb. Nebenan steht das neue Forschungs­zentrum.
Erste Einblicke ins ZeHS: Nora Brachhold (37) und Rolf Haak (63) betrachten eine Siliziumpr­obe bei 300 000-facher
Vergrößeru­ng.
Im Schmelzofe­n wird mit
Glasproben geforscht.
Prof. Bernd Meyer (69)
Das neue Hörsaalzen­trum mit Bibliothek geht bald in Betrieb. Nebenan steht das neue Forschungs­zentrum. Erste Einblicke ins ZeHS: Nora Brachhold (37) und Rolf Haak (63) betrachten eine Siliziumpr­obe bei 300 000-facher Vergrößeru­ng. Im Schmelzofe­n wird mit Glasproben geforscht. Prof. Bernd Meyer (69)

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