Haus Schminke zeigt echte Fotos von Kunstfälscher Kujau
LÖBAU - Von Deutschlands bekanntestem Fälscher zum anerkannten Künstler: Konrad Kujau ( 62) wird Teil einer Ausstellung im Haus Schminke.
Im September (MOPO berichtete) riefen Mitarbeiter dazu auf, Geschichten und Erinnerungsstücke rund um den „Nudeldampfer“einzusenden - mit Erfolg. „Aus dem Nachlass des in Löbau geborenen Konrad Kujau haben uns jüngst Fotos erreicht“, sagt Merte Stork von der Stiftung. Kujau war kurzzeitig Leiter des Klubhauses der Freien Deutschen Jugend (FDJ), das in den 50ern in dem historischen Gebäude ansässig war.
1983 wurde er dann schlagartig bekannt: Er war der Mann, der dem „Stern“mehrere Millionen D-Mark für seine gefälschten Hitler-Tagebücher abknöpfte und damit ganz Deutschland zum Narren hielt. Nach kurzer
Haftstrafe trat er nicht nur als Fälschungsexperte in Erscheinung, sondern verkaufte auch ganz offiziell und legal seine „Original Kujau-Fälschungen“. Sein Leben wird nun sogar verfilmt: Die TVNOW-Serie „Faking Hitler“mit Moritz Bleibtreu (49) als Konrad Kujau wird gerade gedreht.
Die Schwarz-Weiß-Bilder des Meisterfälschers sind zwischen 1951 und 1963 entstanden und geben Einblicke in das bunte
Treiben der frühen Nachkriegsjahre: „Neben rauschenden Feten mit Live-Kapelle in der Eingangshalle findet sich auf den Bildern auch die Büste von Wilhelm Pieck auf dem später zerstörten Kamin im Wohnzimmer des Hauses“, so Stork.
Zu sehen sein werden die Aufnahmen in der geplanten Ausstellung zur Nutzungsgeschichte des Hauses. Die lässt coronabedingt aber noch auf sich warten.