Jungs, haut die Franzosen weg!
Havertz verdrängt Sané, Kimmich kommt auf der rechten Seite
MÜNCHEN - Joachim Löw wirkte ein bisschen unorganisiert. Doch nach einem freundlichen „Hallo“hatte der Bundestrainer seine schwarze Aktentasche und den silbernen Rollkoffer sortiert - und eilte ins Teamhotel am Münchner Tucherpark.
Das kleine Problem bei der Ankunft sollte nicht täuschen: Löw und sein Team sind bereit für den Kracher-Start in die EM gegen
Weltmeister Frankreich. Das versprach der 61-Jährige der gesamten Fußball-Republik. „Wir sind uns der Bedeutung bewusst, dass wir für unsere Nation alles abrufen werden, was in unserer Macht steht“, sagte er.
Seine Stars und er würden heute Abend (21.00 Uhr/
ZDF) notfalls „durch die Hölle“gehen, versicherte der scheidende Bundestrainer vor seiner letzten Mission. 25 Jahre nach dem bislang letzten EM-Triumph in Wembley will sich Löw am 11. Juli in Englands Fußball-Kathedrale mit dem silbernen Pokal durch das große Tor verabschieden. „Wir haben hohe Ziele“, bestätigte Kapitän Manuel Neuer, Löw will dafür „alles raushauen“. Das wird auch dringend nötig sein, wenn Frankreich in der „Todesgruppe“F nicht nur für ihn der Anfang vom Ende sein soll.
In den zweieinhalb Wochen der Vorbereitung in Seefeld und im Kuschel-„Campo“von Herzogenaurach schärfte Löw die Sinne. „Alle wissen: Wir müssen sofort und zu jeder Zeit bereit sein“, betonte er. Sonst werde es schon gegen die „variabelste Mannschaft der Welt“mit Wunderknabe Kylian Mbappe schiefgehen.
Die wichtigsten taktischen und personellen Fragen hat Löw, der auf Leon Goretzka und Jonas Hofmann verzichten muss, geklärt: Vor Neuer soll die Dreierkette um Rückkehrer Mats Hummels den französischen Weltklasse-Sturm bändigen.
Für den Flankenschutz „opfert“Löw seinen Lieblings-Sechser Joshua Kimmich, der nach rechts rückt. „Der Jo spielt da, wo es das Beste ist für die Mannschaft“, sagte er. Den letzten vakanten Platz im Sturm neben Anführer Thomas Müller erhält Kai Havertz Leroy Sané bleibt nur die Jokerrolle.
Tragen sollen die DFBElf die Fans - auch wenn es „nur“14 000 sein werden.