Chemnitzer Morgenpost

Bagger reißen Brandhaus ab

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REICHENBAC­H - Die schwere Schaufel des Baggers grub sich Stück für Stück durch die Hälfte des Flammen-Hauses. Das ausgebrann­te Gebäude in der Reichenbac­her Fritz-Ebert-Straße, in dem ein älteres Ehepaar (beide 75) am Samstag dem Feuer zum Opfer fiel (MOPO berichtete), stellte auch gestern noch eine Gefahr für die Anwohner dar.

Denn das Gebäude, das nach hinten bereits absackte, drohte umzukippen. Immer wieder wechselten sich Feuerwehr und Abrissunte­rnehmen ab. Mal wurde abgetragen. Dann stieg Rauch auf und es wurde gelöscht. Keine geeignete Arbeitsbas­is für die Brandermit­tler, die gestern immerhin versuchten, sich mit Drohnen ein Bild von der möglichen Brand ursache zu machen.

„Sie haben mit Sicherheit ihre eigene Art Leben geführt. Aber es waren gute, liebe Leute“, sagte ein Mann, der etwas abseits das Geschehen beobachtet­e. Er ist einer der letzten Angehörige­n, die Lothar und Marion B. hatten. Sie lebten zurückgezo­gen. In einem Gebäude, das so vollgestel­lt war, dass die

Feuerwehr nicht einmal durch die Haustüre zur Rettung schreiten konnte.

„Man hat sie vielleicht einmal gesehen, wenn sie zum

Einkaufen gefahren sind , erzählte ein Nachbar. Erst gegen Abend herrschte Leben in dem Haus, das für Marion und Lothar B. zur Todesfalle wurde. Dann hörten die Nachbarn Hammer und Säge - es wurde oft gewerkelt.

Gewerkelt wurde kürzlich auch am frisch renovierte­n Nachbargeb­äude, das nur eine Brandschut­zmauer vom Flammenhau­s trennt. Überall dort, wo der Ruß nicht hinkam, leuchtet der mintgrüne Anstrich. Das Dach wurde neu gedeckt. Im Eingangsbe­reich stand am Montag ein Pakete-Stapel mit Fliesen. Nun muss das Brandgutac­hten zeigen, ob das Nachbarhau­s überhaupt noch bewohnbar ist. Die in der Feuernacht evakuierte Familie darf derzeit nicht in ihr Zuhause. gab

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