Der neue Rivale der NATO
BRÜSSEL - Die NATO hat in China einen neuen Rivalen gefunden. „Der wachsende Einfluss Chinas und seine internationale Politik können Herausforderungen bergen, die wir als Bündnis gemeinsam angehen müssen“, heißt es in der Erklärung des gestrigen NATO-Gipfels von Brüssel.
Man werde China künftig „mit Blick auf die Verteidigung der Sicherheitsinteressen des Bündnisses einbeziehen“. Aber: „Wir treten nicht in einen neuen Kalten Krieg ein und China ist nicht unser Gegner und nicht unser Feind“, so Generalsekretär Jens Stoltenberg (62).
Auch Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) betonte, dass man „da die richtige Balance finden“müsse. „China ist Rivale in vielen Fragen. Und China ist gleichzeitig auch Partner für viele Fragen.“
Derweil feierten die USA nach vier Trump-Jahren ein furioses Comeback. „Ich will ganz Europa wissen lassen, dass die Vereinigten Staaten da sind“, sagte Präsident Joe Biden (78). Der Beistand zu Europa sei für sein Land eine „heilige Pflicht“. So sicherte er auch den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, welche sich durch Russland bedroht fühlen, die Unterstützung für die Sicherheit in ihrer Region zu.
„Russland ist jetzt schlimmer im Sinne der Kontakte mit NATOStaaten und störender als in den vergangenen Jahrzehnten. Deshalb müssen wir zusammenstehen“, betonte auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau (49).