Das Geständnis unter Tränen: „Größter Fehler meines Lebens“
Sechsjährigen auf der Budapester Straße in Dresden totgefahren - Täter verurteilt
DRESDEN - Urteil für die Raser von der Budapester Straße! Das Landgericht Dresden verurteilte Mohammad F. (32) zu drei Jahren und neun Monaten Haft. Mohamed A. (24) bekam Bewährung.
„Dummes und unverantwortliches Verhalten hat eine Familie kaputt gemacht und einem Kind das Leben gekostet“, so der Vorsitzende Richter in seiner Begründung. Im August 2020 hatten sich Benz-Fahrer Mohammad F. und Mohamed A. im BMW ein illegales Autorennen geliefert. Davon war die Kammer „ohne jeden Zweifel“überzeugt.
Auf der Budapester Straße erfasste der Benz den kleinen Ali, der gerade über die Straße lief. Der Junge starb. Laut Gutachter war der Unfall vermeidbar gewesen.
Erst am letzten Prozesstag hatten sich die Angeklagten geäußert. Hermes-Fahrer Mohammad F. sagte lediglich, er sei zu schnell gefahren, habe den BMW nie bemerkt. Dagegen kämpfte BMW-Fahrer Mohamed A. immer wieder mit den Tränen. Diese Fahrt sei „der größte Fehler meines Lebens“, er entschuldigte sich bei der Mutter des getöteten Jungen, bot freiwillig eine Schmerzensgeldzahlung von 5 000 Euro an, „ohne sich dafür freikaufen zu wollen“.
Es sei kein abgesprochenes Rennen gewesen, aber man habe die Motorleistung getestet. An der Kreuzung zur Budapester Straße habe er sich vom Benz provoziert gefühlt, wollte unbedingt an ihm dranbleiben.
In seinem letzten Wort entschuldigte sich auch Benz-Fahrer Mohammad F. Trotzdem muss er ins Gefängnis. Außerdem wird sein Führerschein fünf Jahre gesperrt. Mohamed A. bekam zwei Jahre Haft, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde. Auch er darf drei Jahre nicht Auto fahren. Die beiden Fahrzeuge wurden eingezogen. sts