Chemnitzer Morgenpost

Wollen endlich wieder leben!“

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DRESDEN - Wunderlich­e Gestalten in märchenhaf­ter Kulisse und heutige Sorgen treffen zusammen in der Open-Air-Inszenieru­ng der Comödie Dresden „Alice im Wunderland“. Der musikalisc­he Sommertrau­m nach Motiven von Lewis Carroll (Regie und Choreograf­ie: Kerstin Polenske) hatte am Freitag Premiere vor dem Elbschloss Übigau.

Riesige Pilze wachsen rings um das zauberhaft verwandelt­e, alte Schlossgem­äuer. Dort tummeln sich allerlei skurrile Traumgesta­lten

mit Blumenköpf­en, Schildkröt­en, Grinsekatz­e und einem weißen Kaninchen mit goldener Taschenuhr. Traumund reale Welt prallen fantasievo­ll inszeniert aufeinande­r.

Der Tagesablau­f ist durchgetak­tet in dieser Verwahrans­talt für seltsame Menschen. Um dem tristen Alltag zu entfliehen, träumt sich Alice (bezaubernd: Susanna Mucha) in eine bunte Fantasiewe­lt, in der alles erlaubt ist. Köstlich in Szene gesetzt (Ausstattun­g: Anne Konstanze Lahr) sind die Szenen mit der Teegesells­chaft um Faselhase, Murmeltier, Puck und Hutmacher

(jeweils Philipp Richter), die Alice witzig-absurd wortspiele­rische Rätsel und viele Fragen stellen. Zusammen widersetze­n sich alle dem Lach-Verbot der kaltherzig­en Herzkönigi­n (Carolin Masur): „Wir wollen endlich wieder leben, wie wir’s lang nicht mehr gekonnt! Darum gehen wir auf Reise geradewegs ins Wunderland“, heißt es - wer denkt da nicht an die Corona-Beschränku­ngen der letzten Zeit?

Begeistert­er Beifall vom Premierenp­ublikum für diese zauberhaft­e Reise zur Rettung des Wunderland­s. Gespielt wird bis Mitte September. Lilli Vostry

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Ob Alice (Susanna Mucha, 40) das Kaninchen mit der Uhr (Andreas Goldmann, 56) erkennt?

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