Priesterhäuser zeigen glanzvolle Zwickauer Kanu-Geschichte
Dass die Automobilstadt Zwickau Wiege des Wildwasserslaloms in Deutschland ist, wissen bislang wohl nur wenige. Doch das könnte sich jetzt ändern. Eine neue Ausstellung in den Priesterhäusern rückt die Tradition des Kanu-Sports in Westsachsen wieder in den Blickpunkt.
Besucher erfahren Überraschendes: So fand 1936 der erste Kanu-Slalom-Wettbewerb Deutschlands auf der Mulde statt. Außerdem trainierten die ersten Olympiasieger in dieser Sportart aus der DDR vor ihrem Erfolg 1972 auf der Rennstrecke bei Cainsdorf. Alte Ausrüstungsgegenstände, Wettkampf-Plakate, Medaillen und Pokale zeugen von der glanzvollen Zwickauer Kanu-Geschichte. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 11 bis 17, am Wochenende von 13 bis
17 Uhr, Eintritt: 5/3 Euro.
Top-Adresse für Spitzensportler ist die Schumann-Stadt heutzutage nicht mehr. Denn die Bedingungen sind alles andere als optimal. „Wegen anhaltender Trockenheit floss in der Mulde in den vergangenen Jahren nicht immer genug Wasser“, erklärt Hartmut Streller (54), Vorsitzender des Kanu-Clubs Zwickau. „Einen festen Trainer gibt es bei uns seit der Wende nicht mehr. Wir sind nur noch eine Gruppe von 30 Enthusiasten.“Wovon ein Teil aber immer noch erfolgreich an Deutschen Meisterschaften teilnimmt. Neue Talente könnten durch die Ausstellung hinzukommen.
„Kanu-Slalom erfordert sowohl Kraft und Ausdauer, aber auch Mut und Geschicklichkeit. Mich fasziniert, dass man dabei immer in der Natur ist und mit dem Wasser arbeiten muss“, sagt Hartmut Streller. mgo