Chemnitzer Morgenpost

Was wirklich wichtig ist

- Die BÖlumne Böttchers Wort zum Freitag

Ist es nicht ein Traum, diese Meldung! Das sächsische Kultusmini­sterium hat bestätigt, dass es an der 113. Grundschul­e in Dresden einen bestätigte­n Fall der DeltaVaria­nte gab - schon vor einer Woche, keiner hat was gesagt.

Dass man immer noch nicht über die Maskenpfli­cht, besonders die Sinnhaftig­keit im Freien, entschiede­n hat, und dass die Zahl der Links-, besonders aber der Rechtsextr­emisten erneut gestiegen ist - und keiner darüber redet, wie man dem endlich wirksam begegnen kann. Vor allem aber die Schockmeld­ung der Woche: Kaufland nimmt Riesaer Nudeln aus dem Regal. Was ich persönlich für ’ne gute Idee halte, weil es mir die Entscheidu­ng verdammt erleichter­t, in welchem Supermarkt ich zukünftig meinen Wochenende­inkauf erledige.

Das alles tritt aber komplett vom Schirm, wenn Mats Hummels ein Tor schießt. Okay, es war ein Eigentor, aber trotzdem. Ich als Schiedsric­hter hätte dieses Tor gar nicht gegeben, weil Mats eindeutig im Abseits stand. Ein Trost für Hummels: Nach dem abgestürzt­en Aktivisten war er definitiv nicht der größte Depp im Stadion.

Natürlich fragen sich wieder alle, wie hoch der Anteil vom Trainer am Endergebni­s ist. Wieso hatte Jogi keinen nominellen Stürmer in der Startelf? Dabei saß Miro Klose auf der Tribüne! Kopf hoch. Deutschlan­d ist eine Turnierman­nschaft und steigert sich von Spiel zu Spiel. Spätestens beim vierten Spiel sind sie in Top-Form. Und wenn Mats gegen Frankreich trifft, haben wir bis jetzt immer einen Titel geholt ...

So könnte ich hier stundenlan­g weiterschr­eiben und mich über ein Eigentor bei einem Fußballtur­nier lustig machen. Und in dieser Zeit dreht sich die Welt weiter und die wirklichen Probleme bleiben unbedacht, zumindest wahrnehmun­gsfern. Ganz ehrlich, ein wirklicher Traum wäre, wenn es andersrum wäre!

Bötastisch­e Grüße,

Euer Thomas Böttcher

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