Warten auf Goretzka
Im Training mischt das Bayern-Kraftpaket wieder voll mit
Bei einem Gruppen-Wettkampf im Training versenkte Leon Goretzka für sein Sieben-Mann-Team regelmäßig die Bälle in der grünen Zieltonne.
Kein Zweifel: Der 26-jährige Bayern-Star mischt beim Training des Nationalteams in Herzogenaurach wieder voll mit. Und morgen gegen Portugal könnte der muskulöse Vorarbeiter für Joachim Löw auch genau die Spezialkraft sein, die reinkommt und zum Spiel-Entscheider wird.
Ein Kaltstart des so dynamischen Mittelfeldspielers gleich in der Anfangsformation scheint dem Bundestrainer nach einer mehrwöchigen Verletzungspause des Münchners wohl noch zu gewagt. Aber Löw benötigt dringend einen Typen wie Goretzka, über den er bereits direkt nach dem 0:1 gegen Weltmeister Frankreich gesagt hatte: „Ich denke, er wird eine gute Option sein im Spiel.“
Goretzka bringt nicht nur Dynamik mit, sondern besticht durch seine Vielseitigkeit auf allen Mittelfeldpositionen. Sechser, Achter, Zehner - der in München zum Topspieler gereifte Goretzka erledigt überall seinen Job. Goretzka könnte sogar rechts aushelfen, falls Löw doch schon jetzt zu dem Schluss kommen sollte, dass Joshua Kimmich im Zentrum an der Seite von Toni Kroos doch wertvoller fürs Team ist. Goretzka ist auch der Mittelfeldspieler im 26-Mann-Kader, der durch eine besondere Torgefährlichkeit
besticht. 13 Mal traf er in 32 Länderspielen. Er würde auch den eingespielten Bayern-Block auf dem Spielfeld erweitern.
Beim 6:0 mit dem FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach erlitt er am 8. Mai einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Goretzka verpasste nicht nur die letzten Saisonspiele im Verein. Er verpasste auch den Großteil der EM-Vorbereitung. Er fehlte bei den Testspielen gegen Dänemark und Lettland. Und auch bei der Auftaktniederlage gegen Frankreich hatte es trotz vager Hoffnungen nicht für einen Kaderplatz gereicht.