Zverev fliegt in Halle raus, Kerber in Berlin
HALLE/W. - Alexander Zverev ist noch nicht in Wimbledon-Form. Deutschlands derzeit bester Tennis-Profi verlor überraschend sein Achtelfinale beim Rasenturnier in Halle und schied als nächster Favorit aus.
Tennis
Zverev verlor mit 6:7 (4:7), 6:3 und 3:6 gegen den Franzosen Ugo Humbert. Vor dem 24 Jahre alten Hamburger mussten bereits der zehnmalige Turniersieger Roger Federer und der an Nummer eins gesetzte Russe Daniil Medwedew unter der Woche vorzeitig abreisen. Einziger deutscher Profi im Viertelfinale ist Philipp Kohlschreiber.
In der ersten Runde hatte Zverev noch nach mühevollen drei Sätzen seinen Davis-Cup-Kollegen Dominik Koepfer besiegt. Doch gegen den 22-jährigen Humbert agierte Zverev zu oft zu passiv und machte zu viele Fehler von der Grundlinie. Bezeichnend: Mit einem Rückhandfehler beendete Zverev nach 1:51 Stunden das Match. Sein Gegner Humbert freute sich nach dem Matchball: „Das war ein großes Spiel, ich bin stolz auf mich.“
Auch wenn Zverev meist starke Aufschlagspiele zeigte und nach einem frühen Break im zweiten Durchgang den Ausgleich schaffte, fiel er in Satz drei wieder zurück in den alten Trott: zu wenig Druck auf den Gegner, zu wenig Konsequenz bei seinen Returns. Humbert, die Nummer 31 der Weltrangliste, gelang im dritten Satz früh das entscheidende Break zum 3:1 gegen den Weltranglisten-Sechsten, der in der vorigen Woche noch auf Sand knapp das French-Open-Finale verpasst hatte.
Gut gespielt und doch verloren: Angelique Kerber hat beim Comeback des WTA-Turniers in Berlin den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin musste sich auf Rasen bei über 30 Grad nach 1:23 Stunden ihrer Angstgegnerin Wiktoria Asarenka (Belarus/Nr. 7) mit 3:6 und 5:7 geschlagen geben. „Sie hat in den entscheidenden Momenten stark gespielt. Und ich habe zu viele kleine Fehler gemacht, das war entscheidend“, sagte Kerber.