Zeitreise auf zwei Rädern
Alltagstaugliche 125er
Wer mit wenig Technik samt überschaubarer Leistung auskommt und ein kleines ehrliches Motorrad sucht, könnte mit der Brixton Felsberg zurechtkommen. Es hilft, wenn man klassische Formen mag.
Hinter dem neuen Markennamen Brixton verbirgt sich die österreichische KSR Group, die über eine gute Expertise hinsichtlich klassisch gestylter Motorräder mit der Technik von heute verfügt. Auch wenn es sich bei der Felsberg „nur“um eine 125er handelt, weckt allein schon der Anblick die Lust aufs Abenteuer auf zwei Rädern. Auf den ersten Knopfdruck springt der luftgekühlte Single an und pröttelt etwas flach aus dem schwarzen Endtopf. Ohne Mühe lässt sich die Kupplung ziehen und mit etwas Nachdruck rastet der erste Gang in der knorrigen Fünfgangbox ein.
Die fünf Stufen reichen allemal, um die zur Verfügung stehende Leistung des 134 Kilo schweren Bikes vernünftig zu verteilen, dessen 11,3 PS aber niemanden von den Stühlen reißen.
Wie auf einem britischen Scrambler
Das bedeutet jedoch nicht, dass Felsberg-Fahren eine langweilige Sache wäre. Gibt man dem Viertakter die Sporen in Form höherer Drehzahlen, erfreut er mit fröhlicher Drehfreude. Angesichts von 2,7 Litern Verbrauch und in Anbetracht üppiger 14 Liter im Spritfass sind tankstopplose Touren von mehr als 500 Kilometern drin.
Wie auf einem britischen Scrambler aus den Sechzigern ruhen die Arme auf dem erhöhten Lenker und machen den Oberkörper aufrecht. Das fördert das Wohlgefühl, tief angebrachte Fußrasten entspannen die Kniewinkel. Mit braver Technik, authentischer Aufmachung und der ein oder anderen modernen Beigabe wie LED-Technologie und USB-Buchse ist die Felsberg eine für alle Tage taugliche 125er, die für 3100 Euro eine Menge Motorrad bietet.