Klinikum Chemnitz Hier operiert der Robo-Doc
Neuer Mitarbeiter im Chemnitzer Klinikum: Im OP-Saal 7 im Küchwald operiert jetzt auch ein Roboter. Natürlich nicht allein - ein echter Chirurg steuert das High-Tech-Gerät mit zwei Joysticks. Die ersten Eingriffe verliefen blendend. Chefarzt Lutz Mirow (50, Allgemeinund Viszeralchirurgie) jubelt: „Ein Meilenstein für unsere Klinik!“
Ein Fortschritt ist das englische System namens „Versius“, das bundesweit erstmals in Chemnitz eingesetzt wird, vor allem für die Patienten. Sven Seifert (52), Chefarzt der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, erklärt: „Eingriffe sind viel sanfter, weil der Roboter nur fünf Millimeter große Löcher braucht, um sich im Körper frei zu bewegen. Für die Patienten bedeutet das: weniger Schmerzen, weniger Narben, sie sind schneller wieder mobil.“
Sven Seifert findet die Technik faszinierend: „Dank 3-D-Kamera befinde ich mich quasi mitten im Körper des Patienten und kann sehr exakt arbeiten.“
Die Ärzte haben den gut eine Million Euro teuren Roboter schon bei vielen OPs getestet, von der Gallenblase bis zum Lungentumor. Auch wenn sie vom neuen Kollegen begeistert sind: Kein Patient muss sich in die stählernen Hände begeben. Sven Seifert: „Wir fragen jeden Patienten, ob er vom Roboter oder von Menschenhand operiert werden möchte. Bislang hat noch niemand Nein zur neuen Technik gesagt.“bri