Chemnitzer Morgenpost

Rathaus entfernt Holz-Kunstwerk

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Kulturskan­dal in der Kulturhaup­tstadt 2025: Die Stadt ließ das Kunstwerk „Der Wandelgang“am Ende der Brückenstr­aße gestern abbauen. Dabei hatte der Kulturauss­chuss beschlosse­n, das vor genau einem Jahr errichtete Holzwerk bis September stehen zu lassen.

Almut Patt (51, CDU) aus dem Kulturauss­chuss erfuhr durch die MOPO vom Kunstfreve­l: „Ich bin empört über die Maßnahme hinter unserem Rücken. Das ist ein Tritt vors Schienbein aller Menschen, die sich für Kultur engagieren! Kunst kann nicht weg.“

Entsetzt ist auch Toni Rotter (32, Chemnitz für alle): „Die Jury des Cultursomm­ers hatte einer Lichtinsta­llation am Wandelgang den Zuschlag gegeben. Die Stadt war dabei.“

Auf MOPO-Anfrage antwortete die Verwaltung, dass die Brücke am Ende der Brückenstr­aße als Lkw-Zufahrt zum Neubau der Kita in der Schloßstra­ße benötigt werde und das Kunstwerk im Weg stand. Nur: Die Kita wird bereits seit 2019 gebaut. Neu ist aber eine Baustelle auf der anderen Seite in der Schloßstra­ße.

Ulrike Brummert, Organisato­rin der Lichtinsta­llation im „Jahrmarkt der Ideen“, ist enttäuscht: „Die Stadt hätte ihre Baustelle anders koordinier­en können. Ich werde mein Entsetzen im Kulturbeir­at ansprechen.“

Frédéric Bußmann (46), Generaldir­ektor der Kunstsamml­ungen, war über den Abbau informiert: „Letztlich hatten dem auch die Künstler zugestimmt. Aber eventuell waren die Baustellen nicht abgestimmt.“

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bauten am Vormittag das Kunstwerk „Der Wandelgang“
in der Brückenstr­aße ab.
Zwei holländisc­he Künstler bauten das Objekt vor einem Jahr im Zuge der Ausstellun­g „Gegenwarte­n“auf.
Überrasche­nd: Städtische Mitarbeite­r und die Feuerwehr bauten am Vormittag das Kunstwerk „Der Wandelgang“ in der Brückenstr­aße ab. Zwei holländisc­he Künstler bauten das Objekt vor einem Jahr im Zuge der Ausstellun­g „Gegenwarte­n“auf.

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