Chemnitzer Morgenpost

Transfers in Zeiten von Corona Aue kann keine Spitzengeh­älter mehr zahlen

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AUE - 4:3 steht es derzeit. Vier Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber. Beim FC Erzgebirge muss im Kader nicht nur qualitativ noch etwas passieren, sondern auch quantitati­v. Das ist in Zeiten von Corona nicht einfach und genau deshalb lassen sich die Verantwort­lichen auch Zeit. Sie wollen nicht auffüllen, sie wollen verstärken.

Doch die Pandemie hat finanziell­e Löcher in die Kassen gerissen. „Das Jahr hat uns sehr wehgetan“, sagt FCE-Geschäftsf­ührer Michael Voigt. „Wir können die Preiskateg­orie nicht mehr abrufen, die es vielleicht vor zwei Jahren noch gab. Was die Spitzenver­diener damals in Aue hatten, das gibt es aktuell überhaupt nicht“, so der 48-Jährige. Präsident Helge Leonhardt steigt in die Diskussion mit ein: „Es ist schwierig. Das Transferfe­nster ist bis zum 31. August offen, es wird noch Bewegungen geben - in jedem Kader. Du musst das Gespür dafür haben. Wir dürfen nicht nur den eigenen Kirchturm betrachten, sondern müssen Europa im Blick haben“, so der Boss.

Auch wenn es komisch klingen mag, der Markt wird sich erst nach der EM so richtig öffnen. Leute, die dort auf sich aufmerksam machen, Interesse größerer Vereine wecken, werden anderen Spielern die Plätze wegnehmen. Das wird zu einem Schneeball-System werden, es wird von oben nach unten gehen. Das weiß auch Leonhardt:

„Spieler, die jetzt noch zu Erstligaka­dern gehören, jetzt noch nicht ahnen, dass sie Ende Juli, Anfang August bei ihrem Verein nicht mehr gefragt sein werden, müssen sich dann umschauen. Und dann werden gute Leute dabei sein, die dann froh sein werden, wenn sie einen soliden Zweitligis­ten finden.“Auf solche Leute wartet Aue.

Voigt weist auch noch einmal darauf hin, dass der FCE immer wieder zum Ende der Transferpe­riode sehr gute Treffer gelandet habe. „Ich denke da nur an Pascal Testroet und Florian Krüger, die 2018 sehr spät kamen. Jetzt werden wir vorerst mit dem Kader arbeiten, der hier ist. Es geht bei null los, jeder kann sich dem neuen Trainer anbieten. In zwei Wochen werden wir uns dann hinsetzen und schauen, auf welcher Position wir noch was machen müssen.“Aber bis dahin sitzen Voigt und Leonhardt nicht untätig herum. „Wir sondieren täglich, um dann ins Regal greifen zu können“, so Leonhardt.

Thomas Nahrendorf

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FCE-Boss Helge Leonhardt (l.) und Geschäftsf­ührer Michael Voigt werden nicht hektisch, wenn es um Neuzugänge geht.

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