Chemnitzer Morgenpost

Kuscheln sich Laschet und Söder so zum Wahlsieg?

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BERLIN - Harmonie pur bei der Union jedenfalls nach außen: Wenige Wochen nach ihrem Scharmütze­l um die Kanzlerkan­didatur stellten Armin Laschet (60, CDU) und Markus Söder (54,

CSU) gestern bestens aufgelegt das gemeinsame Wahlprogra­mm ihrer Parteien vor. 139 Seiten verspreche­n den Bürgern vor allem zwei Dinge: Stabilität und Erneuerung.

„Wir wollen ein modernes Deutschlan­d gestalten“, erklärte Laschet das Ziel der Union in den kommenden Jahren. Der Dreiklang aus „konsequent­em Klimaschut­z mit wirtschaft­licher Stärke und sozialer Sicherheit“soll zu einem „Modernisie­rungsschub“führen. Die Union wolle den Epochenwec­hsel aktiv gestalten und dabei ganz ohne die Aussage „Geht nicht“auskommen.

Allerdings ohne den Verlust von Arbeitsplä­tzen, ohne eine Erhöhung von

Steuern und mit dem „Ziel der schwarzen Null“, betonte Söder. Zudem sieht das Programm eine Entlastung von kleinen und mittleren Einkommen vor. „Gerade nach der Pandemie sind Steuererhö­hungen der falsche Weg. Sie stehen dem notwendige­n Aufschwung unserer Wirtschaft entgegen“, hieß es. Den Unternehme­n verspricht die Union zahlreiche Erleichter­ungen, sie sollen „von Steuern und Bürokratie entlastet“werden. Nach der Wahl plant die Union eine Art Kassenstur­z, um herauszufi­nden, welche Pläne aus dem Programm wann und wie zu finanziere­n sind. Dann würden „Stück für Stück Prioritäte­n“definiert. Dies seien nicht nur „irgendwelc­he Ideen, alles ist umsetzbar“und das „relativ schnell“, so der CSU-Chef, der die gute Zusammenar­beit der Schwesterp­arteien mehrfach lobte. Die Union sei der „Marktführe­r für Politik“, der auf Alternativ­en statt Verbote setze. „Das heißt:

statt Flugverbot­e lieber synthetisc­he Kraftstoff­e. (...) Statt Tempolimit lieber synthetisc­he Kraftstoff­e.“Man könne auch grüne

Politik machen ohne die Grünen.

„Wir brauchen sie nicht, wir können das selbst.“

Die Grünen watschten das Unions-Programm als „unsozial“ab. CDU/CSU würden Wohlhabend­en viel verspreche­n und die Breite der Gesellscha­ft aus dem Blick verlieren, kritisiert­e Kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock (40). Zuvor hatte schon SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil (43) bemängelt: „Das ist nicht mehr die

Union von Ang

Merkel, das ist eine soziale Kälte, die mit Armin Laschet einzieht, und das ist ein Programm, das dieses Land polarisier­en wird.“

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Laschet (60, CDU, l.) und Markus Söder (54, CSU) gestern die Einigkeit der Union.
Breit grinsend und Arm an Arm demonstrie­rten Armin Laschet (60, CDU, l.) und Markus Söder (54, CSU) gestern die Einigkeit der Union.
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Auch Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) nahmandem
Treffen teil.
Einige Demonstran­ten zeigten sich gestern nicht so sonderlich zufrieden mit dem Wahlprogra­mm der Union. Auch Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) nahmandem Treffen teil.
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