Sachsen setzt alles auf eine Karte
DRESDEN - Sachsens Wälder sind voller unschätzbarer Biotope. Damit sie geschützt werden können, kommen sie jetzt alle auf eine Karte.
Wer mit dem Auto durch die Dresdner Heide fährt, sieht vor allem eines: Kiefern. Aber die Heide bietet viel mehr - eine enorme Fülle kleiner, eng begrenzter Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Die „Rosinen“unter den Biotopen, sagt Arne Beck (46) vom Staatsbetrieb Sachsenforst.
Unmittelbar an der Ausflugsgaststätte Heidemühle liegt versteckt ein ursprünglich wirkender Waldteich mit abgestorbenen Bäumen und ohne künstlichen Fischbesatz. Gleich daneben fließt die Prießnitz. „Ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Amphibien und Fledermäuse“, so Beck.
Seine Kollegen vom Sachsenforst starteten gestern mit der Kartierung von Waldbiotopen in ganz Sachsen. Beim letzten Durchlauf hatten sie 45 000 Biotope mit einer Gesamtfläche von fast 58 500 Hektar erfasst, das sind rund zwölf Prozent der Waldfläche Sachsens.
„Für uns ist die Waldbiotopkartierung ein wichtiges Arbeitsinstrument“, so Markus Biernath (54), Leiter des Forstbezirks Dresden. Daraus abgeleitete Maßnahmen helfen beim Erhalt der Artenvielfalt. Dabei gibt es viel zu tun: Die Arbeiten werden voraussichtlich zwölf Jahre dauern und noch mehr Biotope zutage fördern - schätzungsweise 50 000. Warum? Weil Natur sich verändert. Und manchmal kommt dabei am Ende tatsächlich mehr raus. sdt