Chemnitzer Morgenpost

„Es ist brutal. Am Ende war’s ein Scheißtag“

-

GLASGOW - Emil Forsberg war am Boden zerstört. Der Last-Minute-Schock beim Achtelfina­l-Aus hinterließ beim schwedisch­en EM-Star eine unendliche Leere.

„Ich hätte lieber kein einziges Tor gemach wenn wir stattdesse­n weitergeko­mmen wären“, sagte der Offensivsp­ieler von RB Leipzig nach dem dramatisch­en 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängeru­ng gegen die Ukraine.

Einen weiteren starken Auftritt krönte der 29-Jährige zwar mit seinem vierten Turniertre­ffer, da er nach seinem Ausgleich (43.) im Hampden Park aber noch bei zwei dicken Chancen an Pfosten und Latte scheiterte, flog „Blagult“frühzeitig heim. „Ich finde, wir waren das bessere Team“, fasste Forsberg den Albtraum von Glasgow

zusammen. Dass er als erster Schwede vier Tore bei einer EM erzielte, war kein Trost: „Es ist brutal. Am Ende wa einfach ein Scheißtag.“

Der buchstäbli­che nackpunkt: der Platzverwe­is nach Videobewei­s gegen Marcus Danielson (98.). Bei einem riskanten Tackling hatte der Innenverte­idiger zwar erst den Ball, dann aber Artem Besedin oberhalb des Knöchels mit offener Sohle getroffen. Danielson entschuldi­gte sich nach der Partie in der Kabine noch persönlich bei Besedin und fand selbst keinen Trost: „Ich wollte ihn nicht verletzen. Und ich wollte nicht, dass meine EM so endet.“Die Entscheidu­ng des Schiedsric­hters Daniele Orsato (Italien) sei aber „korrekt“gewesen, befand der schwedisch­e Nationaltr­ainer Janne Andersson. Sein Fazit: „Die Rote Karte hat wirklich das S i l entschiede­n.“

Der 58-Jährige sah sich nach dem Abnutzungs­kampf mit Kritik an zu späten Wechseln konfronier­t und ordnete den K.o. in Unterzahl durch den Kopfball von Artem Dowbyk (120.+1) in letzter Sekunde als seine „bitterste Erfahrung im Fußball“ein. Dejan Kulusevski von Juventus Turin, mit seinen 21 Jahren wie Alexander Isak einer der großen Hoffnungst­räger, spürte gar ein „Messer im Herzen“.

Dagegen meinte der ukrainisch­e Trainer Andrej Schewtsche­nko: „Mit dieser Leistung und diesem Engagement hat sich unser Team die Liebe des ganzen Landes verdient.“Jetzt wartet am Sonnabend (21 Uhr) England.

Newspapers in German

Newspapers from Germany