So kamen Westsachsens Firmen durch die Krise
Der Lockdown ist vorbei - doch die Folgen für regionale Unternehmen werden zum
Teil erst jetzt sichtbar. Die IHK Chemnitz zog gestern Bilanz nach anderthalb Jahren Pandemie.
Ergebnis: Der Zusammenbruch ist ausgeblieben, doch Probleme wie der Fachkräftemangel haben sich verschärft. Manche Unternehmer wie der Chemnitzer Uwe Thuß (56) retteten sich mit pfiffigen Ideen durch die Krise.
Am stärksten litt das Gastgewerbe unter den Lockdowns. In Chemnitz konnte die Branche im Jahr 2020 nur rund halb so viele Gäste wie 2019 begrüßen.
Entsprechend groß ist das Minus. „Doch die befürchtete InsolvenzWelle ist ausgeblieben“, sagt Christoph Neu- berg (46), Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Chemnitz. Die staatlichen Hilfen hätten Wirkung gezeigt.
Vorbei sind die Probleme noch nicht: Vielen Gastronomen ist das Personal weggebrochen. „Gerade im Erzgebirge sind die tschechischen Arbeitskräfte weggefallen“, sagt Christoph Neuberg. Sie hätten sich neue Stellen in ihrem Heimatland gesucht.
Dabei verließen schon 2019 also vor Corona - verstärkt Menschen die Region: „Der Bevölkerungsrückgang setzte sich weiter fort oder stagnierte bestenfalls“, sagt Marek Heinzig (50) von der IHK.
Manchen Firmen gelang auch ein kreativer Weg durch die Krise. Das „Büroland“in Chemnitz fand in Home-Office-Zeiten kaum noch Abnehmer für seine Büromöbel. Also setzte das „Büroland“auf den Verkauf von Luftreinigern. „Damit konnten wir es ein Stück weit kompensieren“, sagt Inhaber Uwe Thuß. jp