Eine Ausstellung zum Geburtstag
Künstler Strawalde wird 80
DRESDEN - Strawalde nennt er sich, angelehnt an den Namen des Orts seines Aufwachsens in der Lausitz. Bürgerlich ist er Jürgen Böttcher - Zeichner, Maler, Filmemacher. Am 8. Juli feiert er 80. Geburtstag. Im Leonhardi-Museum öffnet heute ihm zu Ehren die Ausstellung „Blätter aus der Zeit“mit Arbeiten auf Papier.
Geboren im sächsischen Frankenberg,
lebt er seit Langem in Berlin: Strawalde, der Maler war, bevor er Regisseur wurde und bis 1991 im DEFA-Dokumentationsfilmstudio arbeitete, einstiger Lehrer von Malergrößen wie Penck, Makolies, Graf und selbst ein Großer. Bernd Heise (59), Leiter des Leonhardi-Museums, nennt ihn „einen der Künstler, die mir am wichtigsten sind“. Es ist die dritte Ausstellung Strawaldes in dem Museum, nach der ersten großen Schau 1978 und einer weiteren 1996. Heise: „Der Künstler hat eine Affäre mit dem Haus.“
Für die Ausstellung, die Kurator Matthias Flügge gemeinsam mit dem Künstler entwarf, hat man sich von vornherein auf Papierarbeiten beschränken wollen. Der
Plan habe schon vor der Strawalde-Retrospektive in der Städtischen Galerie 2018 bestanden, so Heise. Ausgewählt wurden 70 Arbeiten des Zeitraums 1951 bis 2021 aus dem eigenen Bestand des Künstlers zuzüglich einer Leihgabe der Hochschule für Bildende Künste (HfBK).
Böttcher/Strawalde berichtete bei der Präsentation gestern von den Traumata, die Erster und Zweiter Weltkrieg in seiner Familie geschlagen haben und welchen Einfluss sie hatten auf seine Kunst. „Ich pflege das die dunkle Untermalung meiner Arbeit zu nennen“, sagte er. Zu sehen sind Porträts, Stadtlandschaften, Stillleben, Tuschezeichnungen, Übermalungen und Collagen. Geöffnet bis 19. September. gg