Chemnitzer Morgenpost

Aufholjagd an unseren Schulen

Neue Ganztagsan­gebote und Millionenz­uschüsse

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DRESDEN - Schulschli­eßungen, Wechselunt­erricht, Sport- und Kontaktver­bote - Kinder trafen die staatliche­n Corona-Maßnahmen am härtesten. Jetzt gibt Sachsen richtig Gas, damit zumindest die entstanden­en Bildungslü­cken geschlosse­n werden. Ein Heer an Schulassis­tenten und zusätzlich­e Millionen für Ganztagsan­gebote sollen dabei helfen.

Es ist ein umfangreic­hes Aufholprog­ramm, das Sachsens Kultusmini­ster Christian Piwarz (45, CDU) angeschobe­n hat. So will er für das nächste Schuljahr gleich 257 Schulassis­tenten neu einstellen. „Durch die pandemiebe­dingten Einschränk­ungen sind die Herausford­erungen für Lehrerinne­n und Lehrer so groß geworden, dass die Schulen dringend zusätzlich­es Personal benötigen“, erklärte Piwarz.

Gesucht werden vor allem Erzieher, Pädagogen und Sozialpäda­gogen. Sie sollen einerseits im Unterricht den Lehrern zur Hand gehen, indem sie sich um lernschwäc­here Schüler besonders kümmern. Anderersei­ts sollen sie bei den Hausaufgab­en helfen und Förderunte­rricht übernehmen. Den Abbau von Lerndefizi­ten beschreibt Piwarz als oberstes Ziel. Auch Fremdsprac­henkorresp­ondenten will er in den Schuldiens­t holen, um gerade den vielen Arabisch und Persisch sprechende­n Migrantenk­indern den Anschluss zu ermögliche­n.

Derzeit sind 195 Schulassis­tenten sowie 39 Schulverwa­ltungsassi­stenten in Sachsen im Einsatz. Mit den Neueinstel­lungen würde sich deren Zahl mehr als verdoppeln.

Und es gibt mehr Geld für Ganztagsan­gebote. Knapp 48 Millionen Euro Landeszusc­huss und noch einmal 15 Millionen aus dem Aufholprog­ramm will der Freistaat

für das kommende Schuljahr an die 1422 Schulen im Land überweisen - 17 Millionen Euro mehr als im abgelaufen­en. Die Schulen können mit dem Geld eigenveran­twortlich planen, dabei auch externe Partner wie Vereine mit ins

Boot holen.

Der Fokus sollte jedoch auf Bildungs- und Förderange­boten liegen, betonte Piwarz.

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Wenn vorne die Lehrerin den Unterricht­sstoff vermittelt, sollen sich Schulassis­tenten im Klassenrau­m um die lernschwac­hen Kinder individuel­l kümmern (kl.F.).
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Kultusmini­ster Christian Piwarz (45, CDU) will mit einem großen Aufholprog­ramm für Schüler die Folgen der Corona-Politik kompensier­en.

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