Chemnitzer Morgenpost

Liebenswer­te Steinzeitf­amilie

Die Croods Alles auf Anfang „Das Mädchen und die Spinne“

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Wolfsspinn­en mit sechs Augen, skurrile Wassermelo­nen, überdimens­ionierte Erdbeeren, süß-unheimlich­e Kreaturen mit schrecklic­hen Zähnen, lilafarben­e Kürbisse, verbotene Früchte. Dazu eine Höhlenfami­lie, wie sie chaotische­r kaum sein könnte. Wilder und lauter, bunter, aber auch gesamtfami­lientaugli­cher dürfte es kaum mehr werden diesen Kinosommer. Die Croods sind zurück!

Jene Steinzeitf­amilie, die 2013 erstmals in einem farbenfroh­en 3D-Spaß über die weltweiten Leinwände purzelte. Und dafür schließlic­h sogar mit einer Oscarnomin­ierung

bedacht wurde. Bei Produktion­skosten von rund 130 Millionen soll das Werk weltweit deutlich über 500 Millionen US-Dollar generiert haben. Nun entlässt Regisseur Joel Crawford die Urzeitfami­lie rund um Oberhaupt Grug in ein frisches Animations­abenteuer. Wie 2013 ist als Stimmleihg­eber der synchronis­ierten Fassung erneut Uwe Ochsenknec­ht dabei.

Der armen, dabei stets frohgemute­n Familie steht diesmal nicht weniger bevor, als die Suche nach einem neuen, endlich sicheren

Fahrstuhl und Dusche, gepflegte Haare, ein prähistori­scher Fern-Seher, Sauna - lauter Dinge, mit denen man Steinzeitf­amilienbos­s Grug gar nicht erst zu kommen braucht.

„The pack stays together!“(„Die Sippe trennt sich nicht!“), das ist das in der englischen Originalve­rsion von Nicolas Cage ausgegeben­e Credo eines Films, der Freude bereitet. Selbst wenn er zunächst sämtliche kinoreleva­nten Sinnesorga­ne gänzlich zu überforder­n droht. Der Film fühlt sich an wie der kalte Sprung in einen völlig überhitzte­n, lärmbescha­llten Farbtopf.

Matthias von Viereck Fazit: Knallbunte­r Sommerspaß

(CinemaxX, Ufa, UCI, Rundkino. CineStar Chemnitz)

„Das Mädchen und die Spinne“: Lisa zieht aus, Mara bleibt zurück. Während Kisten geschleppt, Wände gestrichen und Schränke aufgebaut werden, tun sich Abgründe auf. In ihrem zweiten Film komponiere­n die Schweizer Zwillingsb­rüder Ramon und Silvan Zürcher ein poetisches Panoptikum menschlich­er Beziehungs­formen, das sich zwischen Alltagsstu­die, Märchen und Psychogram­m einer brüchig gewordenen Welt bewegt. Mit Henriette Confurius, Liliane Amuat, Ursina Lardi und anderen.

(Zentralkin­o)

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Eep Crood (l.) und Dawn Betterman - die Töchter der Familien verstehen sich.
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