Kerber knackt Barty nicht!
LONDON - Die fabelhafte Reise von Angelique Kerber ist in Wimbledon zwar vorbei, der Traum vom zweiten Titel auf dem heiligen Rasen nach 2018 ist geplatzt - doch schnell überwog der Stolz auf ihre bärenstarke Turnierleistung an ihrem „magischen Ort“.
„Ich habe zwar verloren, aber trotzdem nehme ich diese Reise mit“, sagte die 33-Jährige nach dem 3:6, 6:7 (3:7) gegen die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty in einem hochklassigen Halbfinale. „Ich bin unendlich dankbar, dass ich das geschafft habe, weil ich denke, dass die einen oder anderen mich in den letzten Monaten auch abgeschrieben haben. Trotzdem war der Glaube an mich groß, deswegen bin ich sehr stolz auf mich und mein Team.“
Ein großes Lob gab es auch Siegerin Barty. „Das war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe. Angie hat das Beste aus mir herausgeholt“, so die Australierin. „Das war ein Wahnsinnsmatch vom ersten Ballwechsel an. Ich wusste, dass ich so gut sein muss, um sie zu schlagen.“Kerber gestand ein, dass Barty „in den wichtigen Momenten die bessere“war, meinte aber: „Es hätte auch anders ausgehen können.“
Barty (25) erreichte zum ersten Mal das Finale beim Klassiker und trifft morgen (15.00 Uhr MESZ/Sky) auf Karolina Pliskova. Die Tschechin setzte sich mit 5:7, 6:4, 6:4 gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch. Für die 29-Jährige ist es das zweite Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. 2016 verlor sie bei den US Open das Endspiel gegen Kerber.
Die Kielerin wird durch ihren vierten Halbfinaleinzug in Wimbledon in der kommenden Woche in der Weltrangliste immerhin um sechs Plätze auf Rang 22 klettern. Über ihren Kalender für die kommenden Wochen und den ursprünglich schon fest eingeplanten Start bei den Olympischen Spielen wolle sie in den kommenden Tagen entscheiden.