Zeit verliert ihre Bedeutung
BMW hat seine Heritage-Modelle der Jetztzeit angepasst. Insbesondere die sehr ansehnliche R nineT gewann dadurch erheblich.
Die Überarbeitung des weiterhin luft-/ölgekühlten Zweizylinder-Boxers mit nunmehr 109 PS und 116 Nm Drehmoment hat sein schon immer höchst angenehmes Wesen nicht verändert. Bislang störende Schläge von unten realisiert man nun nicht mehr. Die R nineT hat nämlich ein neues Federbein mit wegabhängiger Dämpfung bekommen.
Ein weiterer Pluspunkt gegenüber dem bisherigen Modell ist die serienmäßige Ausrüstung mit dem feinen ABS Pro; damit steht ein Kurven-ABS samt dynamischer Bremskontrolle zur Verfügung. Auch die beiden Fahrmodi „Rain und „Road sind neuerdings serienmäßig an Bord. Ebenfalls neu ist die Kombination aus zwei Rundinstrumenten im Cockpit mit überaus edel gestalteten Zifferblättern. Zudem strahlt nun LEDLicht samt eines schicken Tagfahrlichts aus dem schön anzuschauenden Rundscheinwerfer.
Die mindestens 15 900 Euro teure R nineT ist ein zugänglicher Kumpel; immer bereit, dem Kommando des Fahrers spontan zu folgen. Rein ins Kurvengewirr enger, verwinkelter Landstraßen - das geht genauso leicht von der Hand wie größere Radien fein ausgebauter Bergstraßen in kräftiger Schräglage. Beeindruckend ist die Geschmeidigkeit, mit der die BMW zugange ist: Das Getriebe schaltet sich butterweich und präzise, die Bremsen packen kräftig und dabei ausgezeichnet dosierbar zu. Die Uhrzeit verliert auf der Tour ihre sonst oft große Bedeutung: Das Fahren der R nineT mit ihrem sonoren, aber glücklicherweise nicht mehr überlauten Sound fasziniert.