„Mangal“-Wirt festgenommen
Er klagte sein Leid und erhob Rassismus-Vorwürfe - offenbar alles Lüge! Jetzt stellt sich heraus: Der Chemnitzer Gastwirt Ali T. (49) hat sein Lokal, das „Mangal“, im Oktober 2018 wohl zusammen mit einem Komplizen niedergebrannt. Nicht nur der Vorwurf des Versicherungsbetruges steht im Raum, sondern auch der des versuchten Totschlags.
Kaum waren die Flammen im türkisch-kurdischen „Mangal“gelöscht, da stand Besitzer Ali T. schon vor der Kamera: „Die Beschreibung passt auf die Verdächtigen im Lokal ‚Safran‘“, sagte er damals und vermutete Rassisten als potentielle Täter. Erst kurz zuvor waren das persische Restaurant „Safran“, ebenso wie der „Schmetterling“und das jüdische Restaurant „Schalom“Opfer von Anschlägen geworden.
Das Polizeiliche Terrorismusund Extremismus-Abwehrzentrum nahm damals die Ermittlungen auf. Nun die überraschende Kehrtwende: Das LKA Sachsen erklärt, dass sich im Zuge der Untersuchungen keinerlei Ansätze auf eine extremistische Motivation ergeben hätten.
Im Gegenteil: „Vielmehr erhärtete sich im Ergebnis der Untersuchungen der Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung.“Bei Durchsuchungen in Chemnitz und Frankenberg sei bei Ali T. und dem mutmaßlichen Komplizen Y. E. umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Nach aktuellem Erkenntnisstand sei davon auszugehen, dass das Motiv für die Tat die Auszahlung der Versicherungssumme war - es sich also um einen Versicherungsbetrug gehandelt habe.
Dafür nahm T. auch Opfer in Kauf: Durch das Feuer bestand Lebensgefahr für die 15 Bewohner der Immobilie. „Nur durch schnelle Evakuierungen und das professionelle Handeln der eingesetzten Feuerwehr wurde niemand dauerhaft verletzt“, so die Polizei. Es entstand ein Schaden von etwa einer halben Million Euro.
Wie Staatsanwältin Ingrid Burghart erklärt, wurde T. gestern dem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ. Der mutmaßliche Komplize kam wieder auf freien Fuß.