EM-Fieber: War da was?
Morgen steigt in London das große Finale der Fußball-EM zwischen Italien und England - Zeit für die Chemnitzer Gastronomen und Händler, eine Bilanz zu ziehen. War das Turnier in diesem Jahr gut fürs eigene Geschäft? Aufgrund der Pandemie und dem frühen Aus der DFB-Elf fällt das Urteil nicht sehr positiv aus.
Die Gastwirte, die Public Viewing anboten, sind überwiegend zufrieden mit der Besucherresonanz. „Wir hätten uns aber gewünscht, dass es für Deutschland ein bisschen weitergeht“, sagt André Gruhle (47, Miramar, Pelzmühle, Diebels Fasskeller, Hans im Glück). Auch Henrik Bonesky (43) vom Uferstrand bestätigt: „Nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft war die Euphorie weg. Es kamen trotzdem weiter Gäste, bedingt durch die Corona-Maßnahmen aber insgesamt etwa ein Drittel weniger im Vergleich zu früheren Turnieren.“Besonders erfreut waren beide Gastronomen über das Verhalten der Fans, die sich offenbar vorbildlich an die Hygiene- und Abstandsregeln hielten. „Unsere Security hatte gar nichts zu tun“, so Bonesky.
Nicht begeistert vom EM-Geschäft waren die Einzelhändler in der Stadt. So gingen im „11teamsports“-Store in der Inneren Klosterstraße nur wenige DFB-Trikots über die Ladentheke. „Wir verkaufen sie deshalb jetzt zum halben Preis“, sagt Mitarbeiter Steve Renger (26). Im „Intersport GÜ Sport“im Rosenhof lief zwar der Online-Handel mit Fußbällen gut. „Flaggen, Schals und andere Fanartikel wurden aber nicht in dem Umfang verkauft wie sonst bei einer WM oder EM“, so Mitarbeiter Denis Blaschyk (32). „Deutschland-Trikots sind gar nicht gegangen. Häufigere Nachfragen gab es zum Beispiel nach SpanienFanartikeln.“mgo