Sachsens Städte fordern neue Corona-Strategie
DRESDEN - Die sächsischen Kommunen verlangen vom Freistaat eine neue Corona-Strategie. In einem Schreiben fordert der Städte- und Gemeindetag (SSG) Regierungs-Chef Michael Kretschmer (46, CDU) auf, sich nicht mehr an der 7-Tage-Inzidenz zu orientieren.
Nach einem Online-Bericht der „Freien Presse“kritisiert Verbandspräsident Bert Wendsche (57, parteilos) in dem Brief die geltende Corona-Verordnung wegen ihrer kleinteiligen
Untergliederungen mit etlichen Inzidenzschwellen. Damit werde die Verständlichkeit und die Akzeptanz in der Bevölkerung „massiv beeinträchtigt“.
Nicht nur Schulen und Kitas sollen „unter allen Umständen“offen bleiben. Selbst eine mögliche vierte Welle erfordert nach SSG-Ansicht keine massiven Einschrän- kungen mehr. Künftige Maßnahmen sollten sich an der
„tatsächlichen Belastung der Normal- und Intensivstationen der Krankenhäuser“durch Covid-Patienten orientieren. „Wir vertreten die Auffassung, dass eine Corona-Schutzpolitik, die weiter allgemein auf Inzidenzwerte abstellt, weder den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen noch der pandemischen Situation gerecht wird“, erklärte Wendsche.
Unterdessen hat sich MP Kretschmer gestern zum zweiten Mal impfen lassen - wieder mit AstraZeneca. Damit ist (fast) die gesamte Ministerriege durchgeimpft. Man komme nur gut durch den Herbst, wenn möglichst alle geimpft seien, appellierte Kretschmer mit Blick auf die nachlassende Impfbereitschaft. Nach DRK-Angaben wurden in den Impfzentren in Hochzeiten mehr als 20 000 Dosen täglich verabreicht - derzeit ist es etwa die Hälfte. sdt