Sterling, pfeilschnell und dribbelstark! Macht er gegen Italien den Unterschied?
Raheem Sterling hatte sein Ziel schon als Kind ständig vor Augen. Aus seinem Zimmer in der Wohnung in Brent konnte er den mächtigen Bogen sehen, der sich seit dem Umbau über das Wembley-Stadion spannt. Er sah die Fans, die zu der Arena strömten, und natürlich kennt er auch die Geschichten der vielen Duelle, die Englands Nationalmannschaft in ihrem FußballTempel absolviert hat.
Beim wichtigsten Spiel seit 55 Jahren wird Sterling aber nicht nur aus der Ferne zusehen - dem mittlerweile 26-Jährigen ist morgen eine Hauptrolle zugedacht. Im EM-Finale gegen Italien (21 Uhr/ZDF und MagentaTV) soll er wieder mal den Unterschied machen, so wie ihm das schon das gesamte Turnier über gelungen ist.
Gegen Tschechien und Kroatien schoss er jeweils das einzige Tor, im
Achtelfinale leitete der Flügelstürmer den Sieg gegen Deutschland mit einem weiteren Treffer ein. Eine Runde später legte er gegen die Ukraine Harry Kane das 1:0 auf, und auch im Halbfinale gegen Dänemark brillierte Sterling. Englands Teammanager Gareth Southgate: „Raheem bereitet dem Gegner große Probleme, er ist schwierig zu verteidigen.“
Sterling, pfeilschnell und dribbelstark, ist es, der dem oftmals statischen und abwartenden Spiel der Engländer das besondere Etwas bringt. Er harmoniert darüber hinaus prächtig mit Kapitän Kane und es scheint gut möglich, dass die beiden künftig gemeinsam unter Pep Guardiola im Verein stürmen. Sterlings Manchester City will Kane verpflichten, und der Torjäger sprach zuletzt öffentlich darüber, Tottenham Hotspur verlassen zu wollen. Das aber ist Zukunftsmusik - zunächst gilt die gesamte Konzentration dem größten Spiel seit dem WM-Finale von 1966.