Immer mehr Ältere müssen arbeiten gehen
BERLIN - Der verdiente Ruhestand ab 67 wird für immer mehr Senioren zur Wunschvorstellung. Eine Anfrage der Linken im Bundestag ergab, dass im vergangenen Jahr 1,04 Millionen Beschäftigte in Deutschland 67 oder älter waren. Selbst im Alter ab 70 arbeiten immer noch fast 600 000 Menschen regelmäßig (etwas mehr als ein Drittel davon waren sogar älter als 75).
Rund 80 Prozent aller ab 67-Jährigen gingen dabei einem oder mehreren Minijobs nach, also Tätigkeiten, die sich bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze problemlos mit der Rente kombinieren lassen und weder sozialversichert noch versteuert werden müssen. Besonders häufig waren das Jobs im Büro, als Putzkraft oder Fahrer. Auch in der Gebäudetechnik oder im Lager waren die Betroffenen gefragt.
„Natürlich gibt es Beschäftigte, die freiwillig bis ins hohe Alter arbeiten. Aber bei vielen ist es die schiere finanzielle Not, etwas hinzuverdienen zu müssen“, so Linke-Fraktions-Chef Dietmar Bartsch (63). Wenn so viele ältere Menschen noch arbeiten müssen, sei das ein „Trauerspiel“.