Ausreißer Konrad siegt im Regen
DHB-Team fliegt heute nach Tokio
SAINT-GAUDENS - Im peitschenden Pyrenäen-Regen vollbrachte Patrick Konrad sein Meisterstück. Der Österreicher fuhr in seinem rot-weiß-roten Meistertrikot allen davon und bescherte dem deutschen Rennstall Bora-hansgrohe mit einem mitreißenden Solo den zweit Tagessieg bei der diesjährigen Tour de France.
Nach 169 Kilometern von Pas de la Case nach Saint-Gaudens setzte sich Konrad, der am Samstag schon Tageszweiter geworden war, gestern vor Sonny Colbrelli (Italien) und Michael Matthews (Australien) durch und legte damit nach dem Überraschungscoup von Nils Politt einen weiteren Erfolg für den BoraRennstall nach.
Auf dem anspruchsvollen Teilstück war unter anderem der Col de Portet-d‘Aspet zu überwinden, auf dessen Abfahrt vor 26 Jahren der Italiener Fabio Casartelli tödlich verunglückt war. Unmittelbar vor zwei knallharten Pyrenäen-Bergankünften ging diesmal - trotz der Wetterkapriolen - alles gut. Konrad hielt die beiden stärksten Rivalen Colbrelli und David Gaudu aus Frankreich nach einer Attacke etwa 40 Kilometer vor dem Ziel souverän auf Distanz.
„Er fährt ein super Rennen. Er ist heute wirklich einer der Stärksten“, lobte der Sporthe Leiter Enrico Poitschke auf den letzten Kilometern in der ARD. Mit dem zweiten Etappensieg sei es jetzt schon „eine fantastische Tour“. Die deutschen Profis um Emanuel Buchmann blieben erneut unauffällig, Tadej Pogacar verteidigte ganz unaufgeregt das Gelbe Trikot.
Wie vorhergesagt wurde die 16. Etappe etwas für Ausreißer, die sich von Beginn an nach vorne schoben und mutig attackierten. Irgendwann kam eine Gruppe durch, das von Pogacar geführte UAETeam ließ die Ausreißer ziehen, weil keine Gefahr für das Gelbe Trikot bestand. Konrads Mut erinnerte dabei an Politt, der seinen Tagessieg in Nimes ebenfalls mit einer Attacke aus einer Fluchtgruppe eingeleitet hatte.