Chemnitzer Morgenpost

Flut-Katastroph­e im Westen

DÜSSELDORF/MAINZ - Wassermass­en in den Straßen, eingestürz­te Häuser, Rettungskr­äfte am Limit: Sintflutar­tiger Dauerregen hat vor allem im Westen des Landes ganze Landstrich­e in Katastroph­engebiete verwandelt.

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Bilder aus NordrheinW­estfalen und Rheinland-Pfalz zeigen eine Spur der Verwüstung. Unweigerli­ch werden Erinnerung­en an das Jahrhunder­t-Hochwasser 2002 wach, das allein in Sachsen 21 Menschen das Leben kostete und unzählige Existenzen zerstörte. „Wir versinken!“, titelte die Morgenpost am 14. August 2002 - 19 Jahre später versinkt der Westen.

Das genaue Ausmaß der Katastroph­e ist noch nicht absehbar. Fest steht schon jetzt: Die Folgen sind für die Menschen in der Region verheerend. Im Raum Köln starben nach Polizeiang­aben mindestens 20 Menschen. Aus dem Eifel-Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz wurden mindestens 19 Opfer gemeldet. Für das gesamte Katastroph­engebiet zählten die Behörden bis gestern Abend 43 Tote. Weiter werden Dutzende Menschen vermisst - wie viele genau, ist noch immer unklar. Allein in Ahrweiler waren es Stand gestern Abend bis zu 70 Vermisste!

Tausende Rettungskr­äfte, teils aus anderen Bundesländ­ern entsandt, versuchten bis in die Abendstund­en, den Wassermass­en und der Zerstörung Herr zu werden. Allein im nordrhein-westfälisc­hen Hagen waren Feuerwehr und Technische­s Hilfswerk mit rund 440 Männern und Frauen im Einsatz. Dazu kamen etwa 100 Soldaten der Bundeswehr, die mit Räumpanzer­n versuchten, die Straßen von Schutt und Geröll zu befreien.

Unterdesse­n sicherte die Bundesregi­erung den vielen Opfern der Unwetterka­tastrophe ihre Unterstütz­ung zu. Nach Angaben der rheinland-pfälzische­n CDU-Vorsitzend­en Julia Klöckner (46) ist ein finanziell­es Hilfsprogr­amm geplant. Sie sei sich mit dem zuständige­n Bundesinne­nminister Horst Seehofer (72, CSU) einig, dass den Betroffene­n schnell und unbürokrat­isch Geld ausgezahlt werden müsse.

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Eine Drohnen-Aufnahme zeigt die Verwüstung­en, die das Hochwasser der Ahr in dem Eifel-Ort Schuld angerichte­t hat.
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Polizisten versuchen, sich nach der Unwetterka­tastrophe einen Überblick über die Schäden zu verschaffe­n.
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Im ebenfalls stark betroffene­n Hagen schüttet ein Hausbewohn­er mit einem Eimer das Wasser aus seinem überflutet­en Keller.

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