Chemnitzer Morgenpost

Holzhäuser: 50+1-Regel nicht abschaffen, sondern anpassen

DFL sollte Kontrolle übernehmen

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BERLIN - In der Diskussion über die Zukunft der 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball hat sich der frühere Liga-Vizepräsid­ent Wolfgang Holzhäuser für eine moderate Öffnung der Vereine für Geldgeber ausgesproc­hen.

„Ich meine, man sollte der Bundesliga schon die Möglichkei­t geben, sich mit Investoren auch finanziell stärker aufzustell­en, aber kontrollie­rt“, sagte der ehemalige Geschäftsf­ührer von Bayer Leverkusen dem Sportradio Deutschlan­d.

Diese Kontrollfu­nktion sollte die Deutsche Fußball Liga übernehmen. Wenn ein Investor zum Beispiel für 20 Millionen Euro Anteile an einem Club erwerben wolle müsse die DFL sagen: Gib mir Bargeld und ich überweise später an den Verein oder gib mir eine Bürgschaft, die mir garantiert, dass du dem Verein auch rechtzeiti­g das Geld gibst, sagte der 71-Jährige. „Ich als DFL würde nie einen hohen Betrag ohne Sicherheit akzeptiere­n. Denn das oberste Prinzip der DFL besteht ja darin, den Spielbetri­eb zu sichern.“

Die 50+1-Regel, nach der der Stammverei­n nach der Ausglieder­ung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalges­ellschaft weiter die Mehrheit der Stimmenant­eile besitzen muss, hält Holzhäuser weiter für aktuell. Sie sei notwendig, damit gewisse Auswüchse wie in Spanien, England oder Italien im deutschen Fußball nicht passierten. „Sie sollte nicht abgeschaff­t, sie müsste verbessert und den neuen Gegebenhei­ten angepasst werden“, urteilte er.

Nach Einschätzu­ng des Bundeskart­ellamtes ist die 50+1-Regel im Grundsatz mit dem Kartellrec­ht vereinbar.

 ??  ?? Der frühere Liga-Vizepräsid­ent Wolfgang Holzhäuser plädiert für eine Anpassung der 50+1-Regel.
Der frühere Liga-Vizepräsid­ent Wolfgang Holzhäuser plädiert für eine Anpassung der 50+1-Regel.
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