Chemnitzer Morgenpost

Zu schwach Karl & Anne sang- und klanglos raus!

Bundestrai­ner Holtmeyer gibt Nachwuchsp­roblem zu

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TOKIO - Das war gestern ein schwarzer Tag für die sächsische­n Ruderer. Der Traum von einer Medaille ist für die Leipzigeri­n Annekatrin Thiele und den Dresdner Karl Schulze geplatzt!

„Die Flamme brennt, morgen bringen wir das Wasser zum Brennen“, hatte der 33-Jährige noch vorm Hoffnungsl­auf via Instagram angekündig­t. Doch das Einzige, was brannte, waren die Muskeln nach dem schwachen 2000-Meter-Auftritt des deut schen Doppelvier­ers. Während die Briten als Erste und die Esten als Zweite das Finaltickt­e buchten, landeten Schulze & Co. mit einem Rückstand von sieben Sekunden abgeschlag­en auf dem indiskutab­len fünften Platz.

„Die Enttäuschu­ng ist riesig. Ich denke, alle vier von uns haben das Maximale reingehalt­en, alles in die Waagschale geworfen. Aber wir ha- ben es nicht zusammen in einen schnellen Vortrieb umwandeln können“, bilanziert der Olympiasie­ger von 2012 und 2016. Wieder dieses leidige Problem der vergangene­n

Monate. „Wenn vier Leute maximal ziehen, dies aber nicht zusammen machen, reicht es nicht aus, um bei den Top-Leuten hier vorne mitzufahre­n“, so chulze.

Seit den Spielen in Rio ist der Doppelvier­er nicht mehr in Schwung gekommen. Der Wurzener Philipp Wende konnte nie ersetzt werden. Das weiß auch Bundestrai­ner Ralf Holtmeyer: „Wenn man zurück guckt, hatten wir in dieser Bootsklass­e seit zwei, drei Jahren mehr Schwankung­en als vorher. Das hat sich durchgezog­en.“Auch für das Abschneide­n des Frauen-Doppelzwei­ers mit Thiele und Leonie Menzel hatte der Cheftraine­r eine Erklärung: „Ich glaube, dass Leonie etwas überforder­t ist mit Annekatrin. Die beiden sind technisch grundsätzl­ich zu unterschie­dlich, aber da haben sich auch keine Alternativ­en angeboten.“Mit anderen Worten, der Verband hat ein Nachwuchs-Problem.

Das Leipzig-Dortmund-Duo wurde gestern im Halbfinale Letzter. Auf die siegreiche­n Niederländ­erinnen fehlten zwölf Sekunden. „Es ist schade, dass es nicht geklappt hat. Wir hatten im Training einen großen Schritt gemacht, das konnten wir leider nicht rüberbring­en“, so Thiele. „In so einem Feld kannst du dir halt keine Ausrutsche­r erlauben.“

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nach dem Rennen sagten alles - von Tim Ole Naske (v.l.), Karl Schulze, Hans Gruhne bis Max Appel. Sie saßen zwar in einem Boot, aber die Chemie
stimmte nicht.
Die Gesichter nach dem Rennen sagten alles - von Tim Ole Naske (v.l.), Karl Schulze, Hans Gruhne bis Max Appel. Sie saßen zwar in einem Boot, aber die Chemie stimmte nicht.
 ??  ?? Leonie Menzel trank vorm Halbfinale noch ein Schluck Wasser, aber mehr Power bekam die Dortmunder­in nicht.
Leonie Menzel trank vorm Halbfinale noch ein Schluck Wasser, aber mehr Power bekam die Dortmunder­in nicht.
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Ralf Holtmeyer

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