Regen-Sommer beschert Sachsen Pilz-Schwemme!
DRESDEN - Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge: Dank des niederschlagsreichen Wetters steht Sachsen ein Super-Pilzjahr bevor. Schon jetzt schießen schmackhafte Hutträger zuhauf aus dem Boden.
Wenn Pilzberaterin Kerstin Aretz (43) durch die Dresdner Heide spaziert, kommt sie derzeit aus dem Staunen nicht heraus. „Allein heute hatte ich drei persönliche Erstfunde - Herbsttrompete, Goldblatt und Krause Kraterelle“, berichtete sie der Morgenpost. Zudem seien schon klassische Herbstarten, die sonst erst Ende September zum Vorschein kämen, zu finden. „Hier in der Heide stehen Maronen, ein Kollege hatte im Erzgebirge einen Korb voller Steinpilze.“Auch Pfifferlinge, Ziegenlippen, Perlpilze und Flockenstielige Hexen-Röhrlinge könne man finden.
Wer Pilze sammeln will, solle aber aufpassen und sich im Zweifelsfall an Pilzberater wenden, empfiehlt Aretz. Allein bei der Vielzahl der Täublinge, die derzeit im Wald stehen, seiesfürLaien oft schwierig, essbare von giftigen zu unterschei- den. Pilz-Apps seien zwar zur ersten Einord- nung gut, könnt aber keinen Pilz berater ersetzen.
Bleibt auch der August feucht, erwartet die Expertin ein ergiebiges Pilzjahr. „Werden die nächsten Wochen hingegen heiß und trocken, dann ist es schnell vorbei mit der Pracht“, so Aretz.
Doch nicht alle sind froh über ein gutes Pilzjahr. So hat der Staatsbetrieb Sachsenforst mit starkem Pilzbefall an vielen Bäumen zu kämpfen.
Betroffen seien etwa viele Eschen im Leipziger Auwald, dort gebe es ein regelrechtes Eschensterben, sagt Unternehmenssprecher Renke Coordes (37). „Die Pilze nutzen aus, dass die Bäume nach den Dürrejahren 2018 und 2019 geschwächt sind.“-bi.