Chemnitzer Morgenpost

Die erste Nacht im Russenflie­ger

Deutschlan­ds erstes Antonov-Hotel geöffnet

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ALTENDORF - Eine Antonov hebt ab! Und zwar in den Beliebthei­tshimmel für außergewöh­nliche Übernachtu­ngen. Hobbypilot Erik Herbert (33) baute eine ausgedient­e An-2 in Altendorf

(bei Sebnitz) zur Ferienwohn­ung um. Und die ersten Gäste kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

„Es war superklass­e“, sagt Silvana Horn (45). Die ErgoTherap­eutin hatte in der Morgenpost gelesen, dass Erik den Flieger umbaut. Ihr war sofort klar: „Das muss ich für unsere Familie zum Ferienauft­akt buchen!“Sohn Oskar (11) und Ehemann Andre (49) waren mal bei einer Flugshow mit einer Antonov geflogen und begeistert. „Aber darin zu übernachte­n ist ja noch mal viel besser“, so Silvana, die natürlich auch Oskars jüngere Geschwiste­r Luise (8) und Kurt (6) mitnahm.

Erik Herbert hat für seine Feriengäst­e wirklich an alles gedacht. Der alte Transportf­lieger (zwölf Meter) beherbergt Betten, WC, Dusche, Küche, Esstisch. Außerdem dazu eine Sauna und bei den derzeitige­n Temperatur­en besonders beliebt - eine Kaltwasser­tonne. Zum Chillen dient eine Hängematte unterm riesigen Tragflügel.

Dazu der traumhafte Ausblick auf die Schrammste­ine.

Bei Bedarf dreht sich der Propeller, sorgt eine Nebelmasch­ine für Rauch. Und im Cockpit ist ein Flugsimula­tor eingebaut. „So gesehen sind wir die ganze Nacht geflogen“, lacht Silvana. „Die Kinder konnten gar nicht mehr aufhören, sich am Flugsimula­tor zu probieren.“Für die Bautzener steht jetzt schon fest: „Wir kommen sicher wieder.“

Das ist freilich ein riesiges Lob für Tüftler Erik. Der Webdesigne­r hatte nicht nur die Idee fürs erste Antonov

Hotel in Deutschlan­d.

Er hat den ausgemuste­rten Flieger auch in Handarbeit aus- und umgebaut. Über sechs täglich geschraubt, geb fräst. Das lockte in den ersten Tagen des „Hotelbetri­ebs“nicht nur Urlauber mit Liebe für ausgefalle­ne Schlafplät­ze an. „Hier war auch schon jemand, der bei den Elbe Flugzeugwe­rken arbeitet“, berichtet Erik, der inzwischen schon zahlreiche Buchungen bis in die nächsten Monate hat und sich auf die vielen Gäste unweit des Malerweges freut. sts

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 ??  ?? Cooler Ferienauft­akt: Die fünfköpfig­e Familie Horn nächtigte in der alten Antonov, die zur Ferienwohn­ung umgebaut wurde.
Unverkennb­ar, die Antonov war eine russische Maschine. Die Türen sind noch original. Die Toilette freilich neu.
Cooler Ferienauft­akt: Die fünfköpfig­e Familie Horn nächtigte in der alten Antonov, die zur Ferienwohn­ung umgebaut wurde. Unverkennb­ar, die Antonov war eine russische Maschine. Die Türen sind noch original. Die Toilette freilich neu.
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Flieger: Kurt (6) und Oskar
(11, auf der linken Bank) Silvana und Mama (45), Luise (8)
und Papa Andre Horn „Sitzecke“. (49) in der
Platz ist im kleinsten Flieger: Kurt (6) und Oskar (11, auf der linken Bank) Silvana und Mama (45), Luise (8) und Papa Andre Horn „Sitzecke“. (49) in der
 ??  ?? Das Landschlos­s Zuschendor­f hat eine lange Geschichte, geht vermutlich auf eine Burganlage aus dem 11. Jahrhunder­t zurück.
Ein Traum in den herrlichst­en Farben: Gärtnerin Sylvia Bär (36) richtet die verschiede­nen Hortensien an.
Das Landschlos­s Zuschendor­f hat eine lange Geschichte, geht vermutlich auf eine Burganlage aus dem 11. Jahrhunder­t zurück. Ein Traum in den herrlichst­en Farben: Gärtnerin Sylvia Bär (36) richtet die verschiede­nen Hortensien an.
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 ??  ?? Gemütliche Betten, „Kombüse“in Reichweite. Der ausgedient­e Transportf­lieger hat alles zu bieten, was eine Ferienwohn­ung benötigt. Familie Horn hatte Spaß beim Übernachte­n.
Gemütliche Betten, „Kombüse“in Reichweite. Der ausgedient­e Transportf­lieger hat alles zu bieten, was eine Ferienwohn­ung benötigt. Familie Horn hatte Spaß beim Übernachte­n.
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 ??  ?? Erik Herbert (33)
Erik Herbert (33)
 ??  ?? Chef-Gärtner Matthias Riedel (62) fotografie­rt die Hortensien­Schau.
Chef-Gärtner Matthias Riedel (62) fotografie­rt die Hortensien­Schau.
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