Chemnitzer Morgenpost

Kampf gegen die Lohn-Lücke Warnstreik­s im Riesaer Nudelwerk

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RIESA - Fahnen, Transparen­te, Megafon-Durchsagen: Gestern Nachmittag ging bei dem Nudelprodu­zenten Teigwaren Riesa nichts mehr, so die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Betrieb wurde bestreikt - und das hatte sofort Folgen: Die Teigwaren-Produktion wurde komplett lahmgelegt.

Hintergrun­d des Arbeitskam­pfs: Die Tarifverha­ndlungen über höhere Löhne stocken. Das Unternehme­n will frühestens ab 2022 verhandeln - für die Gewerkscha­ft ist das viel zu spät. „Wir sind verhandlun­gsbereit. Aber eine Nullrunde verbietet sich. Wir wollen die Lohnlücke von über 700 Euro monatlich zu vergleichb­aren Betrieben in Westdeutsc­hland schließen. Über das Wann und Wie können wir reden. Das ist unser Signal“, sagte der Geschäftsf­ührer der NGG-Dresden-Chemnitz, Thomas Lißner (41). Die NGG hatte vor zwei Jahren mit mehreren 24-Stunden-Streiks erstmals in dem Unternehme­n einen Tarifvertr­ag durchgeset­zt.

Die Unternehme­nsleitung in Riesa zeigte sich gestern überrascht. Laut Geschäftsf­ührer Mike Hennig gab es in diesem Jahr bereits eine „Tarifangle­ichung“von gut vier Prozent. Man habe die Gewerkscha­ft mit Blick auf die Pandemie und die bisher noch nicht erzielte Einigung mit dem Handelsunt­ernehmen Kaufland gebeten, mit den Verhandlun­gen noch zu warten. „Wir können noch nicht abschätzen, wohin die Reise geht“, so Hennig.

Beim Nudelherst­eller in Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftig­te. Der Betrieb ist eine Tochter des Teigwarenh­erstellers Alb-Gold aus Baden-Württemberg.

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Wollen so viel verdienen wie die Kollegen im Westen: die Mitarbeite­r der Teigwaren Riesa GmbH.
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