Künstlerin lässt sich von Chemnitzern für ihre Collage inspirieren Kunstwerk aus der Arbeitslosigkeit
Ich bin kein Klischee-Arbeitsloser, der auf der Couch liegt und RTL 2 guckt“, sagt ein 50-jähriger Chemnitzer im Gespräch mit Künstlerin Sophia Hirsch (33) vor dem Güterbahnhof Altendorf. Aus diesem und weiteren Gesprächen mit Arbeitslosen wächst ein Kunstprojekt für das Festival „Begehungen“, das im Inneren des Gebäudes stattfindet.
Die Interviews liefern die Inspiration, den Herzschlag für die etwa 25 Quadratmeter
große Collage. „Das Thema war gerade in der Nachwendezeit in Chemnitz präsent. Wir wollen ihm das Negative nehmen. Zeigen, dass Arbeitslosigkeit nicht unbedingt Stillstand bedeutet“, so Sophia Hirsch, die auch in ihrem unmittelbaren familiären Umfeld bereits von Arbeitslosigkeit betroffen war.
Hirsch, als Cartoon-Zeichnerin die Frau fürs Konkrete, und Projektpartner Johannes Mundinger (39), der Mann fürs Abstrakte, ergänzen sich in diesem Projekt, das in Kobaltblau und Beige-Gelb eine Wand des historischen Gebäudes ziert. Es ist facettenreich. Und durch das Gespräch mit dem Chemnitzer, ein echtes Ostkind, wie er sich beschreibt, eine Facette reicher. Trotz Schicksals