Erlebt Aue sein (königs-) blaues Wunder?
AUE - Aleksey Shpilevski sah gegen den FC Ingolstadt (1:2) reichlich Mängel offen zu Tage treten. Die gilt es heute abzustellen, damit der FC Erzgebirge bei Schalke 04 nicht sein (königs-)blaues Wunder erlebt.
„Wir sind sehr passiv gestartet“, beginnt Shpilevski und dringt schnell zum Kern der Sache vor:
„Wir hatten es vorher analysiert und den Jungs mehrfach gesagt, dass nach Ballgewinn ein Kontakt hinter die Kette geht, auch bei Freistößen. Doch den tiefen Laufweg nehmen wir nicht auf und warten in der Box im Raum, statt dass wir dran sind.“
Dennis Eckert Ayensa ließ mit seiner Schnelligkeit Sören Gonther alt aussehen und Torschütze Filip Bilbija kam am langen Pfosten vor Ognjen Gnjatic zum Ball. Stellungsfehler und Nachlässigkeit bei der Manndeckung fallen gegen nahezu jeden Gegner auf die Füße, erst recht Schalke. Passivität und fehlenden Tiefgang bemängelte Shpilevski aber auch im Angriff, wo Omar Sijaric und Ben Zolinski, aber auch Antonio Jonjic und Nicolas Kühn die nötige Schnelligkeit mitbringen.
Was der 33-jährige Fußballlehrer außerdem beanstandet: „Wir verlieren die Bälle schlampig, lassen zu viele Konter zu, sind in der Restverteidigung nicht griffig und zum Ende hin müde.“Bei dieser Mängelliste fliegt Aue nicht nur im DFB-Pokal, sondern auch der 2. Liga durch den TÜV.
Da ist aber auch der Halter gefragt. Denn den Veilchen fehlte zuletzt einer, der die im Shpilevski-System forcierten hohen Bälle festpinnt. Das korrigierte der FCE-Coach in Ingolstadt zur Pause mit der Einwechslung von Babacar Gueye, was sich im 1:1 niederschlug. Ist aber auch ausrechenbar. Was nämlich auch abging und auf Aues To-do-Liste muss, ist das Aufsammeln der zweiten Bälle und diese im Angriffsdrittel sofort wieder scharf zu machen.
Michael Thiele