Jubiläums-Start für barocken Meister
DRESDEN - Alte Musik feiert seit Langem eine Renaissance und Heinrich Schütz (1585-1672) ist einer ihrer größten Meister: Auch 2021 wird der frühbarocke Komponist mit einem Festival an alten Wirkungsstätten geehrt. Das Heinrich Schütz Musikfest in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist zugleich der Auftakt für ein Jubiläum im kommenden Jahr. Dann wird der 350. Todestag des Musikers begangen.
Bei der diesjährigen Auflage des Musikfestes sind vom 7. bis 17. Oktober 49 Veranstaltungen in Dresden, Bad Köstritz, Gera, Weißenfels und Zeitz geplant, darunter Konzerte, Kinderprojekte, Gottesdienste und eine Sonderausstellung. Intendantin Christina Siegfried: „Wir wollen zeigen, dass die humanistische Botschaft von Schütz’ künstlerischem Erbe nicht an Aktualität verloren hat und tief berührt.“Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Werk des Italieners Claudio
Monteverdi (1567-1643), der für Schütz ein wichtiger Bezugspunkt war.
Das Musikfest will aber auch an den Komponisten und Schütz-Zeitgenossen Michael Praetorius (1571-1621) erinnern, dessen Wege sich mit denen von Schütz in Dresden kreuzten. Vor allem Oboistin Katharina Bäuml (46) und ihre „Capella de la Torre“werden das Festival besonders prägen. Bäuml ist an fünf Abenden als „Artist in Residence“zu Gast, darunter am 7. Oktober beim Eröffnungskonzert in Weißenfels. Ein zweites Eröffnungskonzert wird am 8. Oktober vom britischen Gabrieli Consort & Players
unter der Leitung von Paul McCreesh in der Dresdner Frauenkirche gestaltet. Es leitet das Festjahr „Schütz22“ein.
Schütz hatte in seinen Werken wie kaum ein zweiter eine Verbindung zwischen Wort und Musik geschaffen. Berühmt sind etwa Werke wie sein „Schwanengesang“und die „Psalmen Davids“. Er kam 1585 in Bad Köstritz zur Welt, übersiedelte mit seiner Familie 1590 nach Weißenfels. Die beiden Orte in Thüringen und Sachsen-Anhalt sind heute Pilgerstätten für Schütz-Fans aus aller Welt. In Dresden hatte Schütz viele Jahre als Hofkapellmeister gewirkt.