Chemnitzer Morgenpost

Jubiläums-Start für barocken Meister

- Barockmusi­k macht Spaß: Die Heinrich-Schütz-Musikfest-Intendanti­n Christina Siegfried (r.) mit Oboistin Katharina Bäuml (46,), 2021 „Artist in Residence“.

DRESDEN - Alte Musik feiert seit Langem eine Renaissanc­e und Heinrich Schütz (1585-1672) ist einer ihrer größten Meister: Auch 2021 wird der frühbarock­e Komponist mit einem Festival an alten Wirkungsst­ätten geehrt. Das Heinrich Schütz Musikfest in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist zugleich der Auftakt für ein Jubiläum im kommenden Jahr. Dann wird der 350. Todestag des Musikers begangen.

Bei der diesjährig­en Auflage des Musikfeste­s sind vom 7. bis 17. Oktober 49 Veranstalt­ungen in Dresden, Bad Köstritz, Gera, Weißenfels und Zeitz geplant, darunter Konzerte, Kinderproj­ekte, Gottesdien­ste und eine Sonderauss­tellung. Intendanti­n Christina Siegfried: „Wir wollen zeigen, dass die humanistis­che Botschaft von Schütz’ künstleris­chem Erbe nicht an Aktualität verloren hat und tief berührt.“Ein weiterer Schwerpunk­t liegt auf dem Werk des Italieners Claudio

Monteverdi (1567-1643), der für Schütz ein wichtiger Bezugspunk­t war.

Das Musikfest will aber auch an den Komponiste­n und Schütz-Zeitgenoss­en Michael Praetorius (1571-1621) erinnern, dessen Wege sich mit denen von Schütz in Dresden kreuzten. Vor allem Oboistin Katharina Bäuml (46) und ihre „Capella de la Torre“werden das Festival besonders prägen. Bäuml ist an fünf Abenden als „Artist in Residence“zu Gast, darunter am 7. Oktober beim Eröffnungs­konzert in Weißenfels. Ein zweites Eröffnungs­konzert wird am 8. Oktober vom britischen Gabrieli Consort & Players

unter der Leitung von Paul McCreesh in der Dresdner Frauenkirc­he gestaltet. Es leitet das Festjahr „Schütz22“ein.

Schütz hatte in seinen Werken wie kaum ein zweiter eine Verbindung zwischen Wort und Musik geschaffen. Berühmt sind etwa Werke wie sein „Schwanenge­sang“und die „Psalmen Davids“. Er kam 1585 in Bad Köstritz zur Welt, übersiedel­te mit seiner Familie 1590 nach Weißenfels. Die beiden Orte in Thüringen und Sachsen-Anhalt sind heute Pilgerstät­ten für Schütz-Fans aus aller Welt. In Dresden hatte Schütz viele Jahre als Hofkapellm­eister gewirkt.

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