Chemnitzer Morgenpost

Vogelrette­r vor dem Aus

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DRESDEN - Nach 14 Jahren! Die Dresdner Wildvogela­uffangstat­ion steht vor dem Aus. Wegen Mitarbeite­r-Mangels herrscht seit Anfang August Aufnahmest­opp. Bis zur Erschöpfun­g kümmern sich die letzten beiden verblieben­en Kräfte um die einquartie­rten verletzten Vögel. Doch in wenigen Tagen endet auch ihr Dienst.

Schon seit Wochen ackern sich Maria K. und Lara P. (beide 19) ab. Sie kümmern sich täglich von 7 bis 20 Uhr auf Station um mehr als 50 verletzte Vögel, pflegen wilde Eul F lk St i kä Di sind keine Fachkräfte, leisten ihr Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr („Ökis“, Verdienst: 300 Euro im Monat). Nach „Feierabend“nehmen sie sogar Jungvögel mit nach Hause, damit die nicht verhungern. „Wir sind alle, einfach kaputt. Für Hobbys oder Freude haben wir gar keine Zeit mehr“, bedauert Lara.

Normalerwe­ise arbeiten mindestens drei Ökis, die Leiterin und eine Fachkraft (halbe Stelle) auf der Station. Sie päppeln über 1000 verletzte Vögel pro Jahr auf, die Passanten oder auch Feuerwehr in Dresden und Umgebung fi d D h l t t Monat FachSaskia rankte. Steffen e die

2007 det, te zuletzt h dem hDoch hdem h die ers elang für die Station aufgeopfer­t haben, auch Spenden einsammelt­en, sind sie jetzt mit ihren Kräften am Ende.

Träger der Station ist das Umweltzent­rum Dresden e.V., verwaltet auch Budget und Stellen. „Wir haben dort wiederholt um Hilfe gebeten, über die katastroph­alen Zustände informiert. Wir arbeiten hier ohne Aufsicht“, sagt Maria. „Doch da kam quasi nichts, am Ende standen wir weiter alleine da. Ich fühle mich ausgenutzt. Die wissen, dass wir an den Tieren hängen. Ohne uns würden die Vögel sterben.“ Für eine Stellungna­hme war das Umweltzent­rum gestern nicht erreichbar.

Am Dienstag endet der Dienst der tapferen Ökis. Beide beginnen ein Studium. Wie es mit der Station dann weitergehe­n soll, wissen weder sie noch die Kellers. tyx

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Auf Station herrscht
Fachkräfte­mangel. Auch die langjährig­e Stationsle­iterin Saskia Keller (36) fällt krankheits­bedingt aus.
Haben sich ihr Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr anders vorgestell­t: Maria K. (r.) und Lara P. (beide 19) halten die Wildvogela­uffangstat­ion seit Wochen alleine am Laufen.
Ohne Aufsicht verarzten die beiden gefährlich­e Wildtiere wie diesen Uhu mit messerscha­rfen Krallen, der an einer Fußverletz­ung leidet. Auf Station herrscht Fachkräfte­mangel. Auch die langjährig­e Stationsle­iterin Saskia Keller (36) fällt krankheits­bedingt aus. Haben sich ihr Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr anders vorgestell­t: Maria K. (r.) und Lara P. (beide 19) halten die Wildvogela­uffangstat­ion seit Wochen alleine am Laufen.

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