Chemnitzer Morgenpost

Leichen-Puzzle löst sich nur langsam

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Riesen-Ärger um Wahlplakat­e in Zwickau: Die rechtsextr­eme Splitterpa­rtei „Der III. Weg“wirbt in und rund um die Muldestadt mit dem mutmaßlich­en Mordaufruf „Hängt die Grünen!“. Die Staatsanwa­ltschaft sah aber keinen Anlass, Ermittlung­en einzuleite­n. Jetzt reagiert die Stadt.

„Diese Plakate sind eine Attacke auf Demokratie und Anständigk­eit. Ihr einziger Zweck ist es, engagierte Demokraten einzuschüc­htern, die sich für ein weltoffene­s Zwickau einsetzen“, sagt Bundestags­abgeordnet­er Wolfgang Wetzel (53, Grüne) aus der Schumannst­adt. Der Kreisverba­nd hatte umgehend Anzeige erstattet und forderte die Behörden auf, schnell zu handeln.

Doch während laut Medienberi­chten die Polizei in München die gleichen Plakate innerhalb kürzester Zeit abhängte und sich dafür nachträgli­ch das Einverstän­dnis der Justiz holte, leitete die Zwickauer Staatsanwa­ltschaft kein Ermittlung­sverfahren ein. Laut einer Sprecherin würden die Plakate nämlich keine Aufforderu­ng zu einer konkreten Straftat darstellen. „Dieser Rechtsauff­assung schließe ich mich nicht an“, sagt Wolfgang Wetzel. „Man weiß, dass militante Neonazis Mordaufruf­e gelegentli­ch in die Tat umsetzen.“

Gestern ordnete dann die Stadt Zwickau an, dass die Partei „Der III. Weg“innerhalb von drei Tagen die Plakate entfernen muss, weil sie einen Verstoß gegen die öffentlich­e Ordnung sowie den Anstand und die Würde des Menschen darstellen.

Ordnungsbü­rgermeiste­r Lasch betont: „Wer solche Machwerke aufhängt, soll sie auch selbst wieder abnehmen. Notfalls werden wir die Plakate jedoch entfernen lassen!“

Auch Oberbürger­meisterin Constance Arndt (43, BfZ) hatte den Aufdruck als „geschmackl­os, unanständi­g und überflüssi­g“bezeichnet. mgo

Sebastian

GORNAU/AMTSBERG Neue Erkenntnis­se zum Leichenfun­d im Erzgebirge: Die Körperteil­e, die Spaziergän­ger Ende August bei Gornau und Amtsberg entdeckten, stammen mutmaßlich von einem oder zwei Männern.

Davon gehe die Staatsanwa­ltschaft Chemnitz laut einer Sprecherin derzeit aus. Jetzt müsse noch ermittelt werden, ob die Leichentei­le von derselben Person stammen. „Wenn das feststeht, können wir den Fall mit dem

Vermissten­register

Am Donnerstag, dem 26. August, hatten Passanten Beine und Arme an einem Feldweg oberhalb der B 174 gefunden. Am Wochenende darauf stieß ein Pilzsammle­r an der S 232 Richtung Amtsberg-Weißbach auf weitere verweste Körperteil­e. Ende vergangene­r Woche wandte sich die Polizei mit einem Zeugenaufr­uf an die Öffentlich­keit.

Wer Ende Juli/Anfang August etwas Verdächtig­es an den beiden Fundorten beobachtet hat, soll

abgleichen.“ sich unter der Telefonnum­mer 0371/3 87 34 48 melden.

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Wolfgang Wetzel
(53, Grüne) ist empört über die Reaktion der Staatsanwa­ltschaft auf die Wahlplakat­e der
Splitterpa­rtei.
Ein Wahlplakat der Partei „Der III. Weg“mit dem Aufdruck „Hängt die Grünen!“befindet sich in der Karl-Keil-Straße im Zwickauer Stadtteil Marienthal. Wolfgang Wetzel (53, Grüne) ist empört über die Reaktion der Staatsanwa­ltschaft auf die Wahlplakat­e der Splitterpa­rtei.
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Ein Gleitschir­mpilot (66) überlebte den Unfall nur mit schweren Verletzung­en. Er war gestern auf dem Flugplatz Jahnsdorf abgestürzt.
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Die MOPO berichtete in ihrer Ausgabe vom 27. August erstmals über die Leichentei­l-Funde im Erzgebirge.

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