So herrlich können Düfte sein
Eve Vernet, die Protagonistin im neuen Film von Pierre Pinaud, gehörte einst zu den bedeutendsten Rosenzüchterinnen. Heute steht sie mit ihrer Rosenfarm kurz vor dem Bankrott: Zahlungsaufforderungen stapeln sich im Büro, und Geld für Mitarbeiter fehlt. Véra, ihre treue Sekretärin, glaubt, eine Lösung gefunden zu haben. Sie heuert im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms Fred, Nadège und Samir an, um die Gehaltskosten zu reduzieren. Damit beginnt ein einzigartiges Abenteuer um den Erhalt der Vernet-Familiengärtnerei - und eine zutiefst menschliche und charmante Geschichte.
„Der Rosengarten von Madame Vernet“ist der zweite Langfilm des französischen Regisseurs und Drehbuchautors Pinaud. Nach dem Melodrama „Sag, dass du mich liebst“hat sich der 52-Jährige für eine behutsame Komödie entschieden, die mehr ist als ein reiner „Feel-Good“-Film.
Pinaud baut behutsam Themen wie Angst vor sozialem Abstieg und den Kampf gegen Großindustrielle in die Handlung ein.
In rund eineinhalb Stunden versinkt der Zuschauer in eine Welt aus Rosen und herrlichen Landschaftsbildern aus dem Burgund. In der Hauptrolle spielt wieder überzeugend die in Frankreich preisgekrönte Catherine Frot („Madame Marguerite und die Kunst der schiefen Töne“) in einer für sie typischen Frauenrolle: nach außen hin schroff und abweisend, innerlich verletzlich und zutiefst menschlich.
Blühende Blumenparadiese sorgen hier mit ihrer rauschhaften Farbenpracht für absolut gute Laune, die Geschichte ist liebevoll und mit leisem Witz erzählt.
Fazit: Wie der Titel verheißt: typisches Wohlfühlkino aus Frankreich.
Sabine Glaubitz