Chemnitzer Morgenpost

Werth & Co. mit Gold-Hattrick

-

HAGEN - Bei der Siegerehru­ng der Heim-EM strahlte Isabell Werth wieder, der Ärger vom Vormittag war fast vergessen.

„Natürlich freue ich mich jetzt“, sagte die erfolgreic­hste Reiterin der Welt über den Gold-Hattrick mit dem deutschen Dressur-Team. Knapp vier Stunden zuvor hatte die 52-Jährige noch gemotzt. „So bin ich: Einmal muss es raus, dann ist es auch gut“, erklärte die Rekord-Reiterin aus Rheinberg ihren Wutanfall.

Beim dritten Gold nach den EM-Siegen in Göteborg und Rotterdam hatte das deutsche Quartett eine unerwartet­e Zitterpart­ie erlebt. Mit 238,944 Prozentpun­kten fiel der Sieg vor Großbritan­nien (232,345) und Dänemark (231,165) schließlic­h doch noch deutlich aus. Der erneute Erfolg war das 25. deutsche Mannschaft­s-Gold bei Europameis­terschafte­n.

Dass es eine Zeit lang knapper als erwartet war, lag auch am Ergebnis von Werth: 79,860. Sie war danach verärgert aus dem Viereck geritten. „Das ist ja lächerlich“, motzte sie im Sattel von Weihegold: „Ich bin gerade schön in Wallung!“Mit dem Ritt selber „war ich sehr, sehr zufrieden“, mit der Bewertung nicht. Als „schon frech“bezeichnet­e Equipe-Chef Klaus Roeser die Bewertung einer französisc­hen Richterin.

Dressur-EM

Der Ärger war spätesten nach dem Ritt von Jessica von Bredow-Werndl verraucht. Die 35-Jährige aus Aubenhause­n sorgte im Sattel von Dalera für die Entscheidu­ng. Die Doppel-Olympiasie­gerin ritt glänzend, erhielt überragend­e 84,099 und sagte: „Das ist mega, ich bin total happy.“Heute winkt ihr weiteres Gold im Einzel.

Am Vortag hatte das Gastgeber-Quartett nach den Ritten von Helen Langehanen­berg (Billerbeck) mit Annabelle und Dorothee Schneider (Framershei­m) mit Faustus nur auf Rang zwei gelegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany