Proteste der Szene halten Polizei auf Trab
Schon vor Prozessbeginn sorgte die Verhandlung gegen die mutmaßliche „Hammerbande“für Protest: In der Nacht zu gestern zogen Sympathisanten der Angeklagten mit Pyrotechnik durch die Dresdner Neustadt. Auch vor dem Gericht selbst protestierte die Szene.
Spürhunde, Helikopter und rund 150 Beamte im Einsatz: Die Polizei hatte viel aufgefahren, um den Prozess abzusichern. Größere Zwischenfälle blieben jedoch aus: „Gegen 21.15 Uhr versammelten sich unserer Schätzung nach rund 20 Personen am Martin-LutherPlatz, zogen von dort zur Rothenburger Straße“, so Polizeisprecher Marko Laske (47). „Dabei wurde Pyrotechnik gezündet.“Kurz nach der Demo stellte die Polizei vier Männer (21, 23, 24, 28) in der Nähe fest - und prüft nun, ob diese Teilnehmer waren und gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen haben.
In derselben Nacht hängten die beiden Gruppen „Dies Irae“und „Polizeiproblem“polizeikritische Plakate in
Dresdner Werbeflächen. Die Ermittler standen auch im Fokus der Kundgebung direkt vor dem Oberlandesgericht: Dort sammelten sich gegen 7 Uhr rund 70 Teilnehmer aus dem Antifa-Spektrum, verlasen ein Grußwort der Mutter der Hauptangeklagten Lina E. (26) und kritisierten, dass Fotos und Details aus den Ermittlungsakten in einem rechtsextremen Magazin veröffentlicht wurden. Auch hier blieb es friedlich. Lediglich als Sebastian Schmidtke (36), Bundesorganisationsleiter der NPD, die Kundgebung filmte, kam es zu Unmutsbekundungen: „Wir haben präventiv deeskalierend eingegriffen“, so Laske. eho