Zwei Teenager zaubern in New York
„All das Blut, all die Tränen, die Opfer haben sich gelohnt“
NEW YORK - Emma Raducanu war völlig „geschockt“, für Leylah Fernandez fühlte sich der Moment einfach nur „magisch“an: Die beiden Teenager, die sich seit frühester Jugend kennen, konnten selbst gar nicht begreifen, was sie da gerade im Tollhaus Arthur-Ashe-Stadium vollbracht hatten.
Erstmals seit 1999 duellieren sich zwei Spielerinnen unter 20 Jahren um den schmucken Silberpokal der US Open. Und sie haben verblüffende Parallelen. „Ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben. Es ist verrückt“, so die 18-jährige Britin Raducanu, nachdem sie ohne Satzverlust im Turnierverlauf mit einem 6:1, 6:4-Halbfinalerfolg gegen die Griechin Maria Sakkari ins heutige Endspiel (22 Uhr/Eurosport) eingezogen war:
„Mir fehlen die Worte dafür, dass ich so früh in meiner Karriere schon in einem Grand-Slam-Finale stehe.“
Es ist ein besonderes Finale zweier Shootingstars, die kaum jemand auf der Rechnung hatte, schon gar nicht in der Art und Weise. Auch Fernandez, gerade 19, hatte beim 7:6
(7:3), 4:6,
6:4 gegen die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka mit erstaunlicher Widerstandskraft und Technik begeistert - wie auch schon bei ihren Siegen über Titelverteidigerin Naomi Osaka oder Angelique Kerber. „All das Blut, all die Tränen, die Opfer und die harte Arbeit haben sich gelohnt“, sagte die Kanadierin, die zuvor überwältigt auf die Knie gesackt war und die Hände vors Gesicht schlug.