Raubmord an Nachbarin: Student muss lebenslang hinter Gitter
Es war doch ein Raubmord! Ein Jahr nach der brutalen Tötung der Leipziger Rentnerin Sylvia G. (†61) ist deren Nachbar Ekkehart
J. (31) gestern zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Vor Gericht hatte Ekkehart J. die Tragödie noch als Spontantat im Streit dargestellt. Die im Haus als Esoterikerin bekannte Seniorin habe seine „große Lebenslüge“auffliegen lassen wollen, behauptete der in den Tag hinein lebende Studienabbrecher (Wirtschaftsinformatik), dessen Umfeld ihn für einen erfolgreichen IT-Experten hielt.
Doch die Schwurgerichtskammer glaubte dem Angeklagten kein Wort und verurteilte ihn wegen Raubmordes. Das Opfer sei auf entsetzliche Art und Weise zu Tode gekommen, weil der Angeklagte sich in einer desolaten finanziellen Situation befunden habe und schnell an Bargeld kommen wollte, begründete der Vorsitzende Richter Hans Weiß die Entscheidung.
Das Gericht geht davon aus, dass Ekkehart J. unter einem Vorwand in die Wohnung der Frau gelangt ist und diese dann massiv trat und erwürgte. Anschließend stach er mit mehreren Obstmessern auf Kopf und Hals des Opfers ein. Immer wieder brachen dabei die Klingen ab. Richter Weiß sprach von einem „Bild entfesselter Gewalt“.
Der Angeklagte, den unter anderem 908 Euro Stromschulden drückten, nahm anschließend 1000 Euro und die EC-Karte des Opfers an sich. Die Leiche der allein lebenden Frau wurde erst nach zwölf Tagen entdeckt. Die Verteidigung, die auf Totschlag und zwölf Jahre Haft plädiert hatte, kündigte Revision an. -bi.