Rückkehrer Özil ärgert die Eintracht
FRANKFURT/M. - Das Last-MinuteDrama mit einem glücklichen Ende ging keineswegs spurlos an Oliver Glasner vorbei.
„Es war hart für mich da oben. Im Fußball machst du in kürzester Zeit alles durch“, sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt, der das 1:1 gegen Fenerbahce Istanbul zum Auftakt der Europa League aufgrund einer Sperre in einer Loge auf der Tribüne verfolgen musste - und dort in den verrückten Schlussminuten mitfieberte.
Nach einer überlegen geführten zweiten Halbzeit verursachte Eintracht-Keeper Kevin Trapp in der 90. Minute einen Strafstoß. Der gefoulte Dimitris Pelkas trat an, Trapp wehrte den Ball ab, doch im Nachschuss traf „U 21“-Europameister Mergim Berisha. Aber als der Jubel der Gäste verklungen war, nahm der Schiedsrichter
den Treffer nach einem Hinweis des Videoassistenten zurück, weil Berisha zu früh gestartet war.
Einen „kleinen Vorteil“habe der Platz in der Loge dann doch gehabt. „Ich habe die Wiederholung im Fernsehen gesehen und da hat man schon gesehen, dass Berisha einen halben Meter drin steht. Unsere Ministranten waren alle schön brav außerhalb des Sechzehners“, scherzte der Österreicher.
Die packende Schlussphase führte dazu, dass die Frankfurter mit dem Punkt leben konnten - obwohl sie sich bei der Rückkehr auf die europäische Bühne mehr erhofft hatten. Doch nachdem Ex-Weltmeister Mesut Özil (10.) Fenerbahce in Führung gebracht hatte, gelang Sam Lammers (41.) nur der Ausgleich.
Die fliegenden Bierbecher, die lauten Pfiffe oder sein Tor - all das rührte Özil bei der emotional aufgeladenen Rückkehr nach Deutschland nur wenig. Es sei „mehr möglich“gewesen, aber trotzdem „ein entscheidender Punkt“, lautete die nüchterne Analyse des Rio-Weltmeisters.