„Lehrgeld gezahlt!“Union nimmt aus Prag nichts mit
BERLIN - Der lautstarke Zuspruch der mitgereisten Fans klang Urs Fischer noch lange in den Ohren.
Minutenlang hatten rund 3 000 Köpenicker den Berliner Bundesligisten in Prag nach Schlusspfiff gefeiert, also schickte der Schweizer den rot-weißen Anhang selbst mit einer positiven Botschaft auf die 330 km lange Heimreise.
„Wir haben ein bisschen Lehrgeld gezahlt“, sagte Unions Trainer nach der Auftaktniederlage in der Gruppenphase der Conference League bei Slavia Prag: „Aber es ist noch nichts vorbei. Es stehen noch fünf Spiele an, es sind noch viele Punkte zu vergeben. Da ist alles noch drin.“
Mit 1:3 hatte Union beim tschechischen Double-Sieger im Prager Dauerregen verloren. Im Gedächtnis blieben Fischer, den Spielern und den Fans aber vor allem die typischen Union-Tugenden, die die Mannschaft auch auf internationaler Bühne gezeigt hatte.
Nach dem Rückstand durch Alexander Bah (18.) und der Gelb-Roten Karte für Paul Jaeckel (40.) schien die Niederlage bereits zur Halbzeit besiegelt. In Unterzahl war Union dem international erfahrenen Gegner dann aber plötzlich phasenweise sogar überlegen.
Kevin Behrens (70.) traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Jan Kuchta (84.) und Ivan Schranz (88.) sorgten spät für die Entscheidung. Sie verhinderten in der Schlussphase den Punktgewinn für Union. „Am Schluss kam auch ein bisschen Pech dazu. Schade, dass wir nichts mitgenommen haben. Die Möglichkeiten waren da“, so Fischer.