„Flott an der falschen Stelle“
Werth und von Bredow-Werndl gewinnen gemeinsam in Aachen
AACHEN - Isabell Werth hatte Mühe, ihren heißblütigen Quantaz zur Ordnung zu rufen, Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl musste erstmals nach einer gefühlten Ewigkeit wieder anderen den Vortritt lassen - dennoch gelang der deutschen Dressur-Equipe beim CHIO in Aachen ein erster Etappensieg.
Das Team von Bundestrainerin Monica Theodorescu gewann den Grand Prix, die erste Teilprüfung zum Nationenpreis, vor Großbritannien und den Niederlanden.
Die 52-jährige Werth war trotz der überraschenden Sondereinlage von Quantaz, der mitten in den Einerwechseln urplötzlich eine lupenreine Galoppade einstreute, zufrieden mit dem elfjährigen Hengst. „Ein Temperamentsausbruch
Dressur
ist ja kein Beinbruch“, stellte die erfolgreichste Reiterin der Geschichte ganz entspannt fest. Ansonsten habe sich Quantaz, nach dem Karriereende von Bella Rose und Weihegold eines ihrer heißen Eisen auf dem Weg nach Paris 2024, gut verkauft. Die Team-Olympiasiegerin von Tokio: „Er war halt einmal ein bisschen flott an der falschen Stelle.“
Auch Jessica von Bredow-Werndl (35) ist in Aachen erstmals seit Monaten nicht mit ihrem Goldpferd unterwegs, Dalera genießt daheim auf Gut Aubenhausen ihre wohlverdiente Pause. Ihr Stellvertreter, der elfjährige Ferdinand, sei „ein spannendes Pferd“, sagte „JBW“, die in der Einzelwertung nach „vier oder fünf teuren Fehlern“Sechste und damit nur drittbeste Deutsche wurde.
Noch vor ihr lag Frederic Wandres, Bereiter auf dem Hof Kasselmann in Hagen am Teutoburger Wald, der mit seinem 14-jährigen Hannoveraner Wallach Duke of Britain Platz fünf eroberte. Die vierte deutsche Reiterin, Carina Scholz aus Sassenberg, wurde mit Tarantino Achte.
Der Grand Prix war die erste von drei Teilprüfungen des Nationenpreises, zu dem außerdem noch der heutige Grand Prix Special und die morgige Grand Prix Kür zählen.